E.ons geplante Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft stößt bei den Arbeitnehmervertretern auf Widerstand. Darüber hinaus droht Deutschlands größtem Energieversorger Ärger mit der Deutschen Bahn. Ist die Aktie des DAX-Konzerns trotzdem ein Kauf?
Am 3. Mai will E.on-Chef Johannes Teyssen die Hauptversammlung über die Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft abstimmen lassen. Laut einem Bericht des Handelsblatt stoßen die Pläne auf Widerstand der Arbeitnehmervertreter. Gewerkschaften und Betriebsräte lehnen demnach die geplante Verkleinerung des Aufsichtsrates von 20 auf zwölf Mitglieder ab.
Bahn pocht auf Lieferverträge
E.on droht zudem Ärger mit der Deutschen Bahn. Der Energieversorger muss einem Gerichtsbeschluss zufolge seien alten Kohlekraftwerke in Datteln und Herne bis Ende 2012 abschalten. Die Bahn bezieht bisher laut E.on rund 20 Prozent ihres Stroms aus Datteln und fürchtet nun Stromengpässe im Zugbetrieb. E.on müsse seine Lieferverträge mit E.on einhalten.
Unterstützungsangebot
Da das neue Kraftwerk in Datteln bis dahin nicht in Betrieb sein wird, muss E.on seine Lieferverpflichtungen nun neu organisieren. Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hat dabei aber bereits Unterstützung angeboten. "Wir sind bereit, ein begrenztes Weiterlaufen der Anlagen über 2012 hinaus zu dulden", sagte Remmel der WAZ-Mediengruppe. "Voraussetzung ist, dass E.on an den Tisch zurückkehrt und ernsthaft über Alternativen verhandelt."
Der neue Ärger mit Bahn und Arbeitnehmervertretern ist zwar keine gute Nachricht für E.on. Die Einführung der SE dürft sich aber allenfalls etwas verzögern. Im Falle Datteln dürfte E.on bis Ende des Jahres ebenfalls eine Lösung finden, wenn sich selbst der grüne Umweltminister des Bundeslandes kompromissbereits zeigt. E.on bleibt eine der attraktivsten Energie-Aktien Deutschlands. Warum das so ist und welche anderen Aktien der Branche noch Potenzial haben, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR (hier bereits bequem als ePaper).