Die Folgen der Energiewende machen sich bei E.on deutlich bemerkbar. Im abgelaufenen Jahr hat der Versorger mit einem Minus von 16 Milliarden Euro den höchsten Verlust in der Konzerngeschichte verbucht. 2017 ist nach den milliardenschweren Abschreibungen, der Uniper-Abspaltung und der Einigung im Atomdeal Besserung in Sicht.
Trotz des Milliardenverlusts schüttet E.on im Gegensatz zum Rivalen RWE weiterhin eine Dividende aus. 0,21 Euro je Aktie sollen die Anleger für 2016 bekommen – im Vorjahr waren es noch 0,50 Euro. Die Ausschüttungsquote für die kommenden Jahre wurde auf 50 bis 60 Prozent festgelegt, bislang lag sie zwischen 40 und 60 Prozent.
Besserung in Sicht
Im laufenden Jahr soll es bei E.on wieder aufwärts gehen. Beim bereinigten Konzernüberschuss wird ein Wert zwischen 1,2 und 1,45 Milliarden Euro angepeilt – 2016 waren es 904 Millionen Euro. Das EBIT allerdings wird mit 2,8 bis 3,1 Milliarden Euro höchstens auf dem Niveau des abgelaufenen Jahres erwartet.
Ebenfalls geplant ist, dass die Verschuldung mittelfristig von 26,3 auf 20 Milliarden Euro sinkt und das Eigenkapital von derzeit lediglich 1,3 Milliarden Euro gleichzeitig steigt. Kapitalmaßnahmen, der Verkauf von Uniper-Anteilen und die Veräußerung weiterer Beteiligungen gelten hier als Möglichkeiten. Zudem sollen bei einem Sparprogramm bis zu 1.300 Stellen gestrichen werden und ab 2018 dauerhaft 400 Millionen Euro eingespart werden.
Halteposition
Die Versorger wollen die Altlasten hinter sich lassen. Nach den Milliardenverlusten soll es wieder aufwärts gehen. Ob E.on mit dem Wandel zum grünen Versorger Erfolg hat, muss sich zeigen. Durch die Übernahmegerüchte um Innogy dürfte allerdings auch die Fantasie beim DAX-Konzern wieder zunehmen. E.on bleibt eine Halteposition. Wer neu in die Branche investieren will, sollte aber auf die dividendenstarke RWE-Tochter Innogy setzen.