Die Übernahme der E.on-Tochter Uniper durch den finnischen Wettbewerber Fortum bleibt umstritten. Nach wie vor trifft die Offerte über 22 Euro je Aktie beim MDAX-Konzern auf Ablehnung. Inzwischen hat Vorstandschef Klaus Schäfer aber zumindest seine Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Schäfer kündigte an, die Unabhängigkeit Unipers dabei „soweit wie möglich“ sichern zu wollen. In der vergangenen Woche habe es bereits ein erstes konstruktives Treffen mit Fortum-Chef Pekka Lundmark gegeben. Weitere Gespräche sollen nun zeitnah folgen und in einigen Wochen zum Abschluss kommen. Schäfer fordert von Fortum vor allem, im Falle einer Übernahme verbindliche Zusagen zu machen. Befürchtet wird, dass Uniper zerschlagen wird und tausende Arbeitsplätze in Gefahr geraten könnten.
Es sprächen einige Anzeichen dafür, „dass Fortum tatsächlich nur als Investor handeln möchte und die Komplettübernahme auch endgültig vom Tisch sein könnte – Betonung auf könnte“, zeigt sich Schäfer vorsichtig optimistisch. In diesem Fall sei er selbstverständlich an einer guten Form des Miteinanders interessiert. Ansonsten sehe er allerdings keine bessere Perspektive für Uniper durch einen Zusammenschluss. Weder geografisch noch bei den einzelnen Geschäftsfeldern verspreche der Deal einen Mehrwert.
E.on bleibt der Favorit
Es ist ein gutes Zeichen, dass Uniper Gespräche mit Fortum führt. Da E.on seinen Anteil verkaufen wird, muss die Zukunft des Konzerns geklärt werden. Vorerst dürfte die Aktie aber in der Seitwärtsrange gefangen bleiben. Anleger setzen deshalb auf die Mutter E.on. Der Konzern zieht einen Schlussstrich unter das konventionelle Geschäft, hat die Bilanz aufpoliert und ist nun gut gewappnet für die Herausforderungen der neuen Energiewelt. DER AKTIONÄR setzt im Hebel-Depot mit Hebel auf steigende Kurse.