Johannes Teyssen hat wieder einmal mit drastischen Worten für Aufmerksamkeit gesorgt. Der E.on-Chef warnt vor den Kosten der schwarz-roten Koalitionspläne. Droht auch den Anlegern des DAX-Konzerns neues Ungemach?
Die schwarz-roten Koalitionspläne führen nach Ansicht des E.on-Chefs Johannes Teyssen zu steigenden Strompreisen. "Der Rückgang der Großhandelspreise wird bei weitem nicht ausreichen, um den absehbaren weiteren Anstieg der übrigen Preisbestandteile zu kompensieren", sagte Teyssen der Rheinischen Post. "Schon heute entfallen nur etwa vier Cent der 28 Cent, die ein Haushalt pro Kilowattstunde zahlt, auf die Stromerzeugung. Um es im Bild zu sagen: Die Nebenkosten sind weit höher als die Miete. Eigentlich ist es Zeit, aus so einer Wohnung auszuziehen."
Übliche Prämie
Teyssen forderte die Koalitionäre zugleich auf, den Betreibern von Kohle- und Gaskraftwerken zu helfen. "Wir wollen - wie andere Versorger auch - dafür bezahlt werden, dass wir stets genug Kraftwerke vorhalten, so dass die Versorgungssicherheit garantiert ist", sagte der Manager der Zeitung. Dabei gehe es nicht um Subventionen, "sondern um eine Versicherungsprämie für jederzeit zuverlässige Versorgung." Eine solche Prämie gebe es in vielen Ländern.
Aktie bleibt ein Kauf
DER AKTIONÄR bleibt optimistisch für die E.on-Aktie. Johannes Teyssen hat den Konzern konsequent neu ausgerichtet. Weniger aussichtsreiche Teile wurden verkauft, wie etwa zuletzt die Italien-Geschäfte, um Schulden abzubauen und in aussichtreichere Märkte wie Brasilien oder die Türkei zu expandieren. Sollte sich die Lage auf dem Heimatmarkt wieder etwas entspannen, wozu Preiserhöhungen beitragen könnten, dürfte die Aktie kräftig Fahrt aufnehmen. Insgesamt hat sie unverändert Luft bis 18,50 Euro. Ein Stopp bei 12,50 Euro sichert ab.