Nach der Kapitalerhöhung will sich der Energiekonzern E.on nun am Anleihemarkt weiteres Geld beschaffen. Der Versorger benötigt viel Kapital, um die angespannte Finanzierungssituation zu lösen. Nach den milliardenschweren Abschreibungen im vergangenen Jahr muss E.on dieses Jahr rund zehn Milliarden Euro an den Atomfonds zahlen.
„Nach aktueller Planung reden wir dabei über einen Gesamtbetrag von bis zu drei Milliarden Euro“, sagte der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Trotz hoher Verschuldung und einer Rating-Herabstufung zuletzt erwartet er ein hohes Interesse an den Bonds, die wohl in diesem Jahr begeben werden sollen. Die gesenkte Benotung der Rating-Agenturen „bedeutet für uns keine wesentlichen zusätzlichen Finanzierungskosten“, so Teyssen weiter.
Nach den Milliardenabschreibungen des Vorjahres schloss der Konzernlenker zudem weitere böse Überraschungen aus. Die Altlasten seien vom Tisch. „Da haben die Aktionäre nichts weiteres mehr zu befürchten. Ich sehe eher positive Tendenzen auf uns zu kommen, negative kann ich mir kaum vorstellen.“ Nach der Aufspaltung erwartet Teyssen bei E.on aber trotzdem noch eine Transformationszeit von etwa zwei Jahren.
Positive Entwicklung
Die frischen Milliarden sind wichtig, um die Zukunft von E.on zu garantieren. Erst nach der Finanzierung der Altlasten kann sich der Konzern sorgenfrei der neuen Energiewelt widmen. In der Branche bleibt es aber auch nach wie vor spannend, ob es zu Übernahmen kommt. E.on könnte hier ein mögliches Ziel sein. Investierte Anleger bleiben an Bord.