Die Experten von Focus Money erklären: Bei E.on gehe es nicht mehr schlimmer. Die Schulden sind noch immer zu hoch. Die Finanzverbindlichkeiten werden auf das Dreieinhalbfache des operativen Ergebnisses für dieses Jahr geschätzt, wobei lediglich das Dreifache dieses Betrages wünschenswert ist. Doch die negativen Nachrichten, die negativen Analystenkommentare und das Fernbleiben institutioneller Investoren dürften ausreichend im Aktienkurs berücksichtigt sein. Auf der anderen Seite sollen die Großhandelspreise für Strom leicht steigen, weil das Überangebot an Strom in diesem Jahr wohl den Höhepunkt erreicht beziehungsweise überschritten haben dürfte. Schließlich steigt mit der Wirtschaftsleistung auch die Nachfrage, während aufgrund immer mehr abgeschalteter Kraftwerke das Angebot an Strom sinkt. Die Politiker von CDU/CSU und SPD müssten das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ändern und wohl den Betreibern von Kohle- und Gaskraftwerken Geld der Steuerzahler zukommen lassen, zusätzlich zu den Abgaben dieser privaten Stromkunden, um solche Kraftwerke als Reserve vorhalten zu können. Zahlreiche Unternehmen, von denen die EEG-Umlage abführen, hätten schließlich mit Entlassungen gedroht. Wenn das Hamburger Finanzgericht am 19. November die Klage von E.on und anderen Atomkraftwerks-Betreibern an den Europäischen Gerichtshof weiterleiten würde, könnte die sogenannte Brennelemente-Steuer wegfallen. Die Analysten von Morgan Stanley schätzen, dass der Gewinn je Aktie alleine dadurch im nächsten Jahr um 0,24 Euro höher ausfallen und damit 1,21 Euro erreichen könnte. Der Vorstand rechnet in diesem Jahr mit einem Gewinn von 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro. Davon soll mehr als die Hälfte an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Im Vergleich zur Dividende für 2012 würde diese Ausschüttung je Anteil demnach zwar von 1,10 auf 0,65 Euro sinken, angesichts des Kursverfalls beliefe sich die Dividendenrendite dennoch auf 4,8 Prozent. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,7 ist die Aktie von E.on die am günstigsten bewertete unter allen im DAX vertretenen Industrie-Unternehmen. Das KGV für das nächste Jahr beträgt 14. Mutige und langfristig orientierte Anleger sollten die Aktie deshalb mit einem Stoppkurs bei zwölf Euro kaufen.
Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der jeweils genannten Publikationen übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.).
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