Der größte deutsche Energieversorger E.on hat den Bieterkampf um den portugiesischen Konkurrenten EdP verloren. Stattdessen hat das chinesische Unternehmen Three Gorges den Zuschlag erhalten. Was heißt das für die Anleger?
Die portugiesische Staatsholding Parpública und die Kommission für den Wertpapiermarkt CMVM teilten gestern Abend in Lissabon mit, dass der Zuschlag für den ausgeschriebenen staatlichen Kapitalanteil von 21,35 Prozent an der portugiesischen EdP an das chinesische Unternehmen Three Gorges ging. Konkurrent E.on geht damit genauso leer aus wie die brasilianischen Unternehmen Eletrobras und Cemig.
Anleger reagieren gelassen
Three Gorges hatte rund 2,7 Milliarden Euro für den ausgeschriebenen Anteil am portugiesischen Energieversorger geboten. Das Gebot des deutschen Konkurrenten E.on lag laut Berichten portugiesischer Fachmedien rund 200 Millionen Euro niedriger. Anleger nehmen die Absage gelassen zur Kenntnis. Die E.on-Aktie liegt im frühen Handel leicht im Plus.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Einstieg bei EdP für E.on angesichts der bereits bestehenden Probleme in Süd- und Osteuropa kritisch zu beurteilen wäre. Die gelassene Reaktion der Anleger ist daher nachvollziehbar. Unabhängig davon steht E.on vor massiven Herausforderungen, weshalb der Konzern 2011 erstmals einen Verlust schreiben wird. Da die Aktie zudem gefährlich nahe an die wichtige Unterstützung von 16 Euro gerückt ist, bleibt sie kein Kauf.