Schlechte Nachrichten für E.on-Aktionäre. Der geplante radikale Strategiewechsel beim größten deutschen Energiekonzern hat rote Spuren in der Bilanz hinterlassen. Das DAX-Unternehmen musste im abgelaufenen Geschäftsjahr den größten Verlust seit der Gründung im Jahr 2000 hinnehmen.
E.on schrieb 2014 unter dem Strich einen Verlust von 3,2 Milliarden Euro. Hauptgrund war eine harte Bestandsaufnahme über den tatsächlichen Wert von vielen Geschäften als erster Schritt des Konzernumbaus. Das führte zu Abschreibungen von 5,4 Milliarden Euro, auf die der Konzern aber schon vor Monaten eingestimmt hatte. Die Aktionäre sollen dennoch wie angekündigt eine Dividende von 50 Cent je Aktie bekommen, das sind 10 Cent weniger als im vergangenen Jahr.
E.on hatte Ende November angekündigt, sich als Reaktion auf die Energiewende 2016 aufspalten und dabei den gesamten Teil mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken in eine neue Gesellschaft ausgliedern zu wollen. Der Hauptkonzern will sich künftig auf Geschäfte wie Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb konzentrieren. Im laufenden Geschäft gab es 2014 weitere Rückgänge unter anderem wegen des Verfalls der Strompreise. Der operative Gewinn (bereinigtes EBITDA) sackte um neun Prozent auf 8,3 Milliarden Euro ab, das um Sondereffekte wie die Abschreibungen bereinigte nachhaltige Nettoergebnis ging um ein Viertel auf 1,6 Milliarden Euro zurück.
Finger weg!
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, die Aktien der deutschen Energiekonzerne E.on und RWE zu meiden. Zwar hat E.on im Vergleich zu RWE bereits einen Plan für die Zeit nach der Energiewende. Ob der Konzernumbau jedoch von Erfolg gekrönt ist, steht in den Sternen. Anleger sollten daher weiterhin die Aktie meiden – auch wenn die Bewertung mit einem 2015er-KGV von 16 günstig ist und eine Dividendenrendite von über drei Prozent lockt.
(mit Material von dpa-AFX)