Die Aktie von E.on steht vor dem Ausbruch aus dem Seitwärtstrend. Am Dienstag führt der Versorger den DAX an und klettert an die 7,60-Euro-Marke. Hier verläuft die obere Begrenzung des Korridors. Für Aufsehen sorgen Aussagen von Konzernchef Johannes Teyssen. Er fordert ein Umdenken bei der Energiewende.
Die Bürger müssten entlastet werden, sagte Teyssen der Bild. Eine grundlegende Korrektur der Energiewende sei notwendig. Diese sei „sehr ungerecht“ finanziert „und das trifft vor allem Menschen mit geringen Einkommen.“ Irgendwann würden die Menschen das nicht mehr mitmachen. Sowohl die Stromsteuer als auch die Netzentgelte seien zu hoch beziehungsweise ungerecht.
Es müsse ein grundlegendes Umdenken und eine Abkehr von der aktuell erhobenen EEG-Umlage erfolgen. Besser wäre stattdessen eine Klimaabgabe, die Öl, Gas und Kohle stärker belastet und dafür Strom entlastet. Eine faire Kostenverteilung sei eine nationale Aufgabe: „Derzeit machen wir eine Stromwende, keine Energiewende.“
Ausbruch möglich
In der Tat hätte die Energiewende besser umgesetzt werden. Ob es zu einem Umdenken kommt, bleibt aber offen. Zudem ist fraglich, wie stark sich E.on letztlich in der neuen Energiewelt positionieren kann. Die angeschlagene Eigenkapitalquote drückt zwar weiter auf die Stimmung. Das starke Chartbild und die Chancen in der neuen Energiewelt verleihen aber Schwung. Der Stopp sollte auf 6,20 Euro nachgezogen werden.