Im schwachen Marktumfeld kommt am Montag auch die E.on-Aktie im frühen Handel unter Druck. Nach dem 52-Wochen-Hoch im August zeigt der Trend derzeit wieder nach unten. Auf lange Sicht sollte der Versorger mit seiner Strategie aber gut aufgestellt sein. Konzernchef Leonhard Birnbaum will an den Strukturen auch nichts ändern.
„Natürlich bleibt das Netz das größte Geschäft“, sagte Birnbaum zu Reuters. Immer mehr Menschen würden ihre Ökostromanlagen ans Netz anschließen wollen. Heute seien es eineinhalb Millionen dezentrale Einspeiser, 2030 werden es laut Birnbaum bereits rund drei bis dreieinhalb Millionen sein.
Auch am zweiten Bereich mit den Kundenlösungen, zu denen Vertrieb, Produkte und Dienstleistungen gehören, will er festhalten. „Wir sind mit beiden Geschäftsbereichen glücklich. Alle unsere Geschäfte sind profitabel", so Birnbaum. Er erkennt jedoch auch: „Wir haben massiven Veränderungsbedarf, den haben aber alle.“ Vor allem Nachhaltigkeit und Digitalisierung müssten vorangetrieben werden, der Konzern solle weiter wachsen.
Kritik an Bundesnetzagentur
Streitthema bleiben derweil die neuen Zinssätze der Bundesnetzagentur für die Betreiber der Strom- und Gasnetze. Die Eigenkapitalzinssätze für Neuanlagen sollen laut einem Entwurf von derzeit 6,91 Prozent auf mindestens 4,59 Prozent vor Körperschaftssteuer fallen. Das sei deutlich zu niedrig, moniert Birnbaum auch mit Hinweis auf den europäischen Vergleich. „Am Ende wird es wohl geringer ausfallen als 6,91 Prozent, aber es muss deutlich höher als 5,1 Prozent sein.“
Mit dem lukrativen und stabilen Netzgeschäft ist E.on nach wie vor ein Basisinvestment für konservative Anleger. Solange die Aktie noch zweistellig notiert, besteht auch wegen des jüngsten Rücksetzers kein größerer Grund zur Sorge. DER AKTIONÄR rät: Gewinne laufen lassen!