Seit Monaten gibt es Übernahme-Gerüchte in der Energiebranche. Jetzt wird es endlich konkret. Nachdem E.on zuletzt mehrfach betont hat, dass man sich von der Uniper-Beteiligung trennen möchte, scheint eine Lösung näher zu rücken. Der finnische Fortum-Konzern befindet sich bereits in Gesprächen mit E.on.
47 Prozent hält E.on aktuell noch an der Kraftwerkstochter Uniper. Mit einem Kauf der Beteiligung könnte Fortum den Grundstock für eine Komplettübernahme von Uniper legen. Eine finale Entscheidung sei laut Insidern aber noch nicht gefallen, berichtet Bloomberg. Auch ein Interesse anderer Konzerne oder Investoren sei weiter möglich.
Offen ist auch, wann E.on die Beteiligung verkaufen würde. Aus steuerlichen Gründen hatte man bislang frühestens für 2018 an eine Trennung gedacht. Nun könnte der Zeitpunkt von möglichen Gesprächen mit den Steuerbehörden abhängen. Weder E.on noch Fortum wollten sich zu den Gerüchten äußern. Fortum-CEO Pekka Lundmark hatte allerdings bereits im April angekündigt, den hohen Barbestand investieren zu wollen, um die Rendite der Aktionäre zu verbessern.
Gute Option für E.on
E.on wird sich in jedem Fall von Uniper trennen. Eine Veräußerung des gesamten Pakets an einen Interessenten würde mehr Geld in die Kassen spülen und Sicherheit bringen. Die Aktie reagiert entsprechend positiv. Mit einer verbesserten Bilanz und dem Abschluss des Umbaus zum „grünen Versorger“ überwiegen die Chancen. Anleger lassen die Gewinne laufen.
Bei Uniper wird eine Komplettübernahme immer wahrscheinlicher. Es bleibt aber offen, ob und wann Fortum wirklich zuschlägt - und wann ein Angebot für den Streubesitzanteil folgen könnte. Der Kurssprung nach Aufkommen der Gerüchte konnte folgerichtig nicht bestätigt werden. Die Aktie ist nach der Rallye zuletzt nur etwas für Zocker, die auf die Übernahmefantasie setzen wollen.