Die E.on-Aktie sorgt bei den Anlegern weiterhin kaum für Freude. Der einflussreiche Hedgefonds Knight Vinke stellt deshalb nun neue Forderungen an das Management. Der Versorger soll die geplante Aufspaltung noch erweitern und auch die Verteilnetze verkaufen.
Bekannt ist bisher, dass Konzernchef Johannes Teyssen die Stromerzeugung mit Kohle- und Gaskraftwerken in die neue Gesellschaft Uniper abspalten will. Der aktivistische Investor Knight Vinke will laut Handelsblatt mit der Netzsparte nun aber auch noch eine der drei Restsparten verkaufen. Übrig blieben dann nur die Stromerzeugung mit Erneuerbaren Energien und der Vertrieb.
„Wir haben uns aktiv bemüht, Aufsichtsrat und Vorstand von E.on davon zu überzeugen, dass eine Trennung vom regulierten Netzgeschäft sinnvoll ist“, berichtete Gründer und CEO Eric Knight seinen Anlegern. In der Vergangenheit hat Knight bereits gezeigt, dass er hartnäckig und ausdauernd ist – der italienische Ölkonzern ENI oder der französisch-britische Elektronikhändler Darty gaben dem Druck des Assetmanagers einst nach. Nun ist Deutschlands größter Versorger an der Reihe. „Wir konzentrieren uns derzeit auf unsere Beteiligung an E.on“, so Knight.
Keine Freude bei E.on
Konzernchef Teyssen sieht das Netzgeschäft allerdings als wichtigen Bestandteil der neuen E.on. Die Sparte liefert solide Ergebnisse ab, alleine im vergangenen Jahr stand ein EBIT von 1,8 Milliarden Euro zu Buche. Die Gewinne sind wegen der Regulierung der Netze zwar gedeckelt, aber eben auch verlässlich. Der Gedanke von Knight: Es gibt kaum Synergien mit den anderen Bereichen, weshalb ein Verkauf lukrativer sei.
Finger weg
Es bleibt offen, ob die Aufspaltung des Konzerns erfolgreich sein wird – unabhängig davon, wie umfassend sie am Ende ausfällt. Insgesamt überwiegen bei E.on nach wie vor die Risiken. Niedrige Strompreise und der Atomausstieg belasten die Aktie. Anleger bleiben deshalb an der Seitenlinie.