Der Versorger E.on will in fliegende Windräder investieren. Damit soll günstiger Ökostrom produziert werden. Die E-on-Aktie reagiert am Dienstag zwar zunächst negativ auf die angekündigten Investitionen. Der Ausbruch aus dem Seitwärtstrend lässt damit weiter auf sich warten. Langfristig bietet die Technologie aber Potenzial.
Der Bau von klassischen Windkraftanlagen wird immer teurer. Deshalb sucht E.on Alternativen, die sich kostengünstiger herstellen, einfacher aufbauen und leichter instand halten lassen. Laut Handelsblatt sind dabei Flugwindenergiesysteme der Favorit. Der Versorger will demnach gut drei Millionen Euro investieren, um der „möglicherweise bahnbrechenden Technologie“ zum Durchbruch zu verhelfen.
Bereits in diesem Jahr soll in Mayo County, Irland, ein Demonstrationsstandort entstehen. Die Vorgehensweise bei den schwebenden Windrädern ist relativ einfach: Eine Drohne oder ein Stoffdrachen ist mit einer Seilwinde und einem am Boden verankerten Generator verbunden. Das fliegende Windrad zerrt in bis zu 450 Meter Höhe ständig am Seil und treibt damit den Generator an (mehr Details hier). Der Vorteil: Der logistische Aufwand ist deutlich geringer und die Stromausbeute deutlich höher als bei klassischen Windrädern.
Sinnvolle Investition
Physikalisch funktioniert die Stromerzeugung mit Flugwindrädern laut Experten problemlos. Allerdings würde die Technologie noch einige Jahre benötigen, bis sie wettbewerbsfähig wird. Zudem wartet mit dem US-Internetriesen Alphabet ein ernstzunehmender Konkurrent, der in dem Sektor ebenfalls Pionierarbeit leistet.
Es ist positiv, dass sich E.on für potenzielle Megatrends rüstet. Kurzfristig entscheiden aber andere Faktoren über die Kursentwicklung. Der Versorger muss seinen Platz in der neuen Energiewelt finden. Auch eine Übernahme ist aber nach wie vor möglich. Investierte Anleger setzen auf den Ausbruch aus dem Seitwärtstrend.