Seit dem Hoch am vergangenen Mittwoch befindet sich die Aktie von E.on auf dem Weg nach unten. Auch heute zählt der Versorger zu den schwächsten DAX-Werten. Nach der Rallye der vergangenen Wochen ist eine Konsolidierung aber überfällig. Anleger sollten deshalb nicht in Panik ausbrechen.
Es gibt Gründe dafür, dass die Euphorie in der Branche etwas gedämpft ist. Engie hat ein Interesse an einer Innogy-Übernahme dementiert. Da auch Fortum als potenzieller Uniper-Käufer immer unwahrscheinlicher wird, lässt die Übernahmefantasie im Markt aktuell etwas nach – auch wenn eine Konsolidierung mittelfristig wahrscheinlich bleibt. Zudem hat der Rivale RWE eine Sonderdividende ausgeschüttet. Im Gegensatz dazu muss E.on mit seiner niedrigen Eigenkapitalquote die erstattete Brennelementesteuer wohl komplett zur Stärkung der Finanzkraft einsetzen.
Charttechnisch ist die Lage ebenfalls spannend. Durch den deutlichen Kurssprung Anfang Juni ist die Aktie über die wichtige horizontale Marke bei 8,00 Euro geklettert. Aktuell notiert der Kurs knapp oberhalb der Unterstützung bei 8,50 Euro. Hält diese nicht, droht im schwierigen Marktumfeld ein erneuter Test des Bereichs bei 8,00 Euro. Nach oben wäre dagegen der Weg bis zum Jahreshoch bei 9,10 Euro frei. Gelingt der Sprung über diese Hürde, könnte es sogar schnell in den Bereich um 9,80 Euro gehen.
An Bord bleiben
Trotz des Rücksetzers stimmt das Bild bei E.on nach wie vor. Der Fokus auf die neue Energiewelt und die Befreiung von Altlasten treiben die Aktie an. Mit der Rückzahlung der Brennelementesteuer kann zudem die angeschlagene Bilanz aufpoliert werden. Ein weiterer Kursanstieg ist möglich. Der Stopp sollte bei 7,00 Euro liegen.