Ein positiver Analystenkommentar von der Citigroup verleiht der E.on-Aktie am Mittwoch Rückenwind. Im schwachen Marktumfeld klettert das Papier zwischenzeitlich an die DAX-Spitze. DER AKTIONÄR bleibt aber weiterhin skeptisch.
Nach Ansicht von Sofia Savvantidou von der Citigroup könnten die starken Kursschwankungen der E.on-Aktie bald ein Ende haben. Die Analystin rechnet damit, dass der kriselnde Energieversorger den Ergebnisrückgang mittelfristig stoppen kann. In einer Branchenstudie vom Mittwoch hat sie das Papier deshalb von „Sell“ auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel von 13,50 Euro bestätigt.
Nachdem die E.on-Aktie in jedem der vergangenen sieben Jahre stets schwächer als die Branche abgeschnitten habe, könnten nun "langweiligere" Quartale endlich ein wenig Stabilität bringen, schrieb Savvantidou. Die Expertin geht zwar inzwischen von niedrigeren Strompreisen aus, schätzt aber, dass Währungsabsicherungsgeschäfte des Konzerns und die jüngste Erholung der Ölpreise den Rückgang der Geschäftsergebnisse mittelfristig begrenzen können. So sollte das Ergebnis je Aktie (EPS) im Jahr 2016 mit 64 Cent den tiefsten Punkt erreichen.
Nicht nur eitel Sonnenschein
Trotzdem gäbe es bei E.on noch Entwicklungen, die ihr Sorgen bereiten. Fraglich sei beispielsweise, ob die Rückstellungen für den Rückbau der Atomkraftwerke ausreichen werden. Außerdem sei der Markt hinsichtlich künftiger Dividendenausschüttungen zu optimistisch. Die Analystin rechnet aber damit, dass E.on das aktuelle Dividendenniveau auch nach der Aufspaltung halten kann. Insgesamt ziehe sie die E.on-Aktie dem Papier des Konkurrenten RWE vor.
Kein Kauf
Auch wenn die Konzernaufspaltung bei E.on langsam Gestalt annimmt, steht der Erfolg dieser Maßnahme weiterhin in den Sternen. Anleger sollten bei der E.on-Aktie weiterhin an der Seitenlinie bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)