Im frühen Handel hat die E.on-Aktie heute ein neues Jahreshoch aufgestellt. Nach mehreren starken Tagen kam es im Tagesverlauf allerdings zu einem deutlichen Rücksetzer. Der nachhaltige Sprung über den Widerstand im Bereich von 9,70 Euro ist damit erneut nicht gelungen. Grund für die Verluste sind Pläne der britischen Premierministerin Theresa May.
May hat auf dem Parteitag der Konservativen eine Preisbremse im Energiesektor angekündigt. Sie sei zwar für freie Märkte, werde aber einschreiten, falls diese nicht funktionierten, sagte die Chefin der Tories am Mittwoch. Eine Deckelung auf dem Energiemarkt könne dabei helfen, Wucherpreisen ein Ende zu setzen. Hintergrund: In den letzten zehn Jahren haben sich die Stromkosten in Großbritannien in etwa verdoppelt.
85 Prozent des britischen Marktes werden von sechs Konzernen dominiert, darunter auch die Innogy-Tochter Npower und E.on. Entsprechend sind die beiden Versorger – genau wie beispielsweise die britischen Wettbewerber Centrica und SSE – deutlich unter Druck geraten. Im vergangenen Jahr machte E.on in Großbritannien rund 7,8 Milliarden Euro Umsatz – das entspricht rund 20 Prozent der Gesamterlöse. Eine niedrigere Marge in diesem wichtigen Markt könnte somit künftig tatsächlich auf die Ergebnisse drücken.
An Bord bleiben
Eine Strompreisdeckelung in Großbritannien wäre nicht erfreulich. Ob May aber tatsächlich in die freien Märkte eingreift, erscheint fraglich. Anleger sollten deshalb nicht in Panik verfallen. Die E.on-Aktie dürfte nach dem Rücksetzer einen neuen Anlauf auf die Widerstandszone im Bereich von 9,70 Euro nehmen. Anleger setzen weiter auf den nachhaltigen Ausbruch und lassen die Gewinne laufen. Auch das Hebel-Depot des AKTIONÄR ist nach wie vor investiert.