E.on-Chef Johannes Teyssen sieht die Zukunft des Düsseldorfer Energiekonzerns auch nach der Aufspaltung als herausfordernd an. Im Rahmen eines im Interviews mit dem Handelsblatt betonte Teyssen, dass sowohl die E.on SE als auch die neue Gesellschaft Uniper erst einmal deutlich sparen müssten.
In der kommenden Woche sollen die Aktionäre die Abtrennung der Kraftwerksgesellschaft Uniper besiegeln. "Nach menschlichem Ermessen rechne ich mit einer sehr breiten Zustimmung", sagt der Vorstandschef. "Die strategische Logik war und bleibt richtig."
Die E.on SE soll sich künftig auf das Geschäft mit der Energiewende konzentrieren: auf erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze. Uniper versucht, in der alten Energiewelt Geschäfte zu machen, und übernimmt die Kohle- und Gaskraftwerke, den Großhandel und die Gasproduktion. Teyssen räumte ein, dass die Aufspaltung allein keine Erfolgsstrategie sei. Beide Unternehmen starteten in einem äußerst schwierigen Umfeld. "Es fehlen schon ein paar Hundert Millionen Euro an Erträgen, mit denen beide Teile geplant hatten."
Uniper hat mit drastischen Strompreiseinbrüchen im Großhandel zu kämpfen. Aber auch die E.on SE müsse sich bescheiden und Investitionen drosseln. "Wir wollten eigentlich direkt nach der Trennung auf Wachstum schalten. Das müssen wir zurückstellen und auch selbst erst einmal Kräfte sammeln", sagte Teyssen. Diese Konsolidierung könnte bis 2018 andauern.
Es gibt deutlich attraktivere Aktien
Es bleibt dabei: Anleger sollten die Finger von den Aktien von E.on (sowie auch von RWE) lassen. Es gibt alleine im DAX zahlreiche attraktivere Aktien – mit deutlich geringeren Risiken.
(Mit Material von dpa-AFX)