Nach dem Rekordverlust von 16 Milliarden Euro ist die E-on-Aktie gestern unter Druck geraten. Bei Konzernchef Johannes Teyssen geht der Blick aber ab sofort wieder nach vorne. Ohne die Altlasten soll der Neustart als „grüner Versorger“ den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnen. Bereits 2017 werden deutliche Verbesserungen erwartet.
Ohne die Altlasten der Vergangenheit will E.on in der neuen Energiewelt durchstarten. Mit Erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieb hat das Geschäft durchaus Perspektive Bereits im vergangenen Jahr lag das operative Ergebnis bei 3,1 Milliarden Euro. Trotz eines Rückgangs zum Vorjahr um 13 Prozent wurden die Erwartungen des Marktes damit übertroffen. Gewinne werden auch dringend benötigt, um neues Eigenkapital – nach den Abschreibungen ist dieses auf 1,3 Milliarden Euro zusammengeschmolzen – zu schaffen.
Trotz des Neustarts bleiben aber viele offene Fragen. So blieb Teyssen erneut Pläne schuldig, mit welcher Kapitalmaßnahme er die milliardenschweren Belastungen aus dem Atomfonds finanzieren will - bis zu zwei Milliarden Euro schwer könnte eine mögliche Kapitalerhöhung ausfallen. Zudem wird es für einen erfolgreichen Wandel des Konzerns nicht ausreichen, sich von dem konventionellen Geschäft getrennt zu haben. Starke Konkurrenz bei Wind- und Solarkraftwerken, die niedrigen Strompreise und technologische Veränderungen wie Batteriespeicher oder vermehrte Eigenerzeugung von Strom bleiben große Herausforderungen auf dem neuen Weg. Ob diese erfolgreich gemeistert werden können, bleibt offen.
Spannende Situation
Die Energiebranche befindet sich erneut im Wandel. Nach den Milliardenverlusten müssen die Versorger E.on und RWE sowie die Töchter Uniper und Innogy in der neuen Struktur beweisen, dass sie erfolgreich arbeiten können. Neu aufgeflammt ist zuletzt auch wieder das Übernahmefieber in der Branche. DER AKTIONÄR hat sich mit den einzelnen Szenarien und der aktuellen Situation am Energiemarkt in der aktuellen Ausgabe ausführlich beschäftigt. Diese kann hier bequem heruntergeladen werden.