Im schwachen Marktumfeld zählt die E.on-Aktie am Dienstag zu den schwächsten Werten im DAX. Für Aufsehen sorgen Neuigkeiten zur italienischen Konzerntochter. Zwei Milliarden Euro will Vorstandschef Johannes Theyssen laut der Börsen-Zeitung durch den geplanten Verkauf einnehmen. Das Angebot des einzigen Bieters scheint allerdings nicht hoch genug zu sein.
Der zweitgrößte italienische Stromkonzern Edison war der einzige Interessent, der alle Aktivitäten von E.on Italia mit Ausnahme der erneuerbaren Energien übernehmen wollte. Die Offerte habe jedoch nicht den Erwartungen entsprochen, weshalb die Sparte nun aufgespalten werden soll, so die BöZ. Edison sei zwar nach wie vor interessiert, allerdings nicht um jeden Preis, weshalb eine Nachbesserung des Angebots fraglich erscheint. Einzelne Vermögensteile dürften deshalb an verschiedene Bieter gehen.
Für E.on ist der Verkauf der glücklosen Aktivitäten in Südeuropa ein erster Schritt bei der Neuausrichtung des Konzerns. Das Geld wird dringend benötigt, um den hohen Schuldenberg von rund 31 Milliarden Euro abzubauen. Im Rahmen der Energiewende in Deutschland musste E.on bereits erhebliche Abschreibungen vornehmen. Doch auch die Beteiligungen in Spanien, Italien und Frankreich entwickelten sich deutlich schlechter als erwartet, weshalb sich Theyssen zuletzt zur Restrukturierung entschlossen hat.
Abwarten
Charttechnisch befindet sich die E.on-Aktie nach wie vor im langfristigen Seitwärtstrend. Doch die Zukunft des Versorgerriesen bleibt weiter unklar. Ob die Wende durch die Abspaltung des Atom-, Kohle- und Gasgeschäfts gelingt, ist ungewiss. Zudem ist fraglich, ob die hohe Dividende weiterhin gezahlt werden kann. Die Risiken überwiegen hier noch immer die Chancen, deswegen bleiben Anleger weiterhin an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)