E.on-Aktien haben am Dienstag vor allem unter dem schwächeren Umsatz gelitten. Doch auch die mehr oder weniger erfüllten Ergebniserwartungen sorgten bei Anlegern eher für Ernüchterung. Sie machten deutlich, dass nicht zuletzt die fallenden Preise an den Strombörsen dem größten Versorger Deutschlands zusetzten. Zudem blieben die deutlich positiven Überraschungen aus. Dementsprechend fielen die Aktien bis zum Nachmittag um 1,4 Prozent auf 13,39 Euro und bilden damit das Schlusslicht im DAX, der sich nahe an sein Allzeithoch herangearbeitet und damit seine Rekordjagd fortgesetzt hat.
Analysten-Meinungen
Der starke Euro und die milde Witterung in Europa waren weitere Faktoren, die E.on zu schaffen machten. Der Verkauf von Unternehmensteilen schmälerte ebenfalls den Gewinn. Die Prognose bestätigte E.on. Viele Experten rieten den Anlegern vor diesem Hintergrund, erst einmal weiterhin an der Seitenlinie zu verharren. Zwar gebe es positive Aspekte wie die Steigerung des operativen Ergebnisses bei den erneuerbaren Energien oder die überdurchschnittliche Entwicklung im Bereich Exploration und Produktion, schrieb Michael Schäfer von der Investmentbank Equinet. Diese würden jedoch durch den anspruchsvollen europäischen Strommarkt und negative Effekte außerhalb Europas überschattet. Schäfer stuft die E.on-Aktie mit „Hold“ und einem Kursziel von 14 Euro ein.
Ähnlich bewertet die US-Investmentbank Morgan Stanley die Aktie des Energieversorgers. Die Analsten bestätigen ihre Einstufung von „Equalweight“ mit einem Kursziel von 14,70 Euro. E.on habe insgesamt solide Resultate für das erste Quartal geliefert, schrieb Bobby Chada in einer Studie. Chada lobte insbesondere den Schuldenabbau. Zudem seien die Unternehmensziele bestätigt worden.
Einen skeptischen Ton schlug auch Analyst Oscar Najar Rios von der spanischen Bank Santander an. E.on hänge von vielen Entwicklungen ab, die der Versorger nicht selbst in der Hand habe. Dazu zählten regulatorische Änderungen, Entscheidungen des Gesetzgebers und die Entwicklung der Rohstoffpreise.
Mit Stopp absichern
DER AKTIONÄR stuft E.on derzeit ebenfalls als Halte-Position ein. Ein Neueinstieg drängt sich angesichts der derzeitigen charttechnischen Situation momentan nicht auf. Erst ein Sprung über den seit Monaten andauernden Seitwärtstrend würde ein positives Signal liefern. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 11,50 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)