Neben zahlreichen Analysten äußern sich auch die Experten des Austria Börsenbrief zu den Jahreszahlen des Energieversorgers E.on und geben eine Einschätzung zur Aktie.
Im Geschäftsjahr 2015 führten Wertberichtigungen von 8,8 Milliarden Euro unter dem Strich zu einem Rekordverlust von 7 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sackte um zehn Prozent auf 7,6 Milliarden Euro ab. Der nachhaltige Konzernüberschuss lag mit 1,6 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Damit ist die Talsohle noch nicht durchschritten. E.on beklagt neue Tiefststände bei den Energiepreisen im ersten Quartal 2016. Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren Rückgang beim EBITDA auf 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro. Für den nachhaltigen Konzernüberschuss rechnet das Unternehmen mit einem Ergebnis von 1,2 bis 1,6 Milliarden Euro. Der operative Cashflow lag trotz des Ergebnisrückgangs mit 6,1 Milliarden Euro nur knapp unter dem Vorjahresniveau. Der Schuldenstand wurde um 5,7 Milliarden Euro auf jetzt 27,7 Milliarden Euro verringert. Die Dividende soll noch einmal 0,50 Euro je Aktie betragen, dürfte jedoch im kommenden Jahr sinken.
Laut den Herausgebern des Austria Börsenbrief lag das Zahlenwerk großenteils im Rahmen der Erwartungen. Nach dem Festhalten an der Dividende von 0,50 Euro liegt die Dividendenrendite bei attraktiven 6,2 Prozent. Doch der Ausblick zeigt weiterhin keine Trendwende an. Zu weit sollte der Aktienkurs, der Anfang 2008 noch sechsmal höher notierte, von einem Trendwechsel nicht mehr entfernt sein. Wir sehen antizyklisch mittlerweile für die am Boden liegende Aktie mehr Chancen als Risiken. Sobald sich die Großhandelsstrompreise erholen, sind hier auch schnell wieder Kurse oberhalb von 10 Euro realistisch. Bestehende Positionen sollten mit einem Stopp um 8 Euro und damit knapp unterhalb der langjährigen Tiefstmarken abgesichert werden.
Die Einschätzung des AKTIONÄR finden Anleger hier.