Die Talfahrt des DAX hat die E.on-Aktie in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck gebracht. Nachdem sich der Versorger zwischenzeitlich etwas erholt hatte, nähert sich der Titel nun wieder der unteren Begrenzung des Seitwärtstrends. Hält diese wichtige Unterstützung nicht, droht der Aktie ein deutlicher Abverkauf.
Seit Oktober hat die massive Unterstützung bei 8,00 Euro bereits mehrfach standgehalten. Fällt die E.on-Aktie nun allerdings unter diese Marke, droht ein weiterer Abverkauf bis in den Bereich des Tiefs bei 7,08 Euro. Die schlechte Stimmung an den Märkten erhöht die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario. Vor der Entscheidung über den Brexit fehlen derzeit Impulse, um den Blick wieder nach oben richten zu können.
Trotz der negativen Entwicklung bleibt die NordLB positiv gestimmt. Analyst Holger Fechner hat die Einstufung für E.on nach der Hauptversammlung auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von zehn Euro belassen. Es habe keine Überraschungen gegeben, die Zustimmung zur Aufspaltung und Neuausrichtung sei groß gewesen, so Fechner. Die Chancen der neuen Uniper-Aktie seien aufgrund mangelnder Wachstumsaussichten des ausgegliederten klassischen Geschäfts Uniper aber mangelhaft. Zwar sei auch die Frage der Finanzierung des Atomausstiegs weiter unklar, da sich aber wegen der jüngsten EZB-Maßnahmen die Finanzierungsaussichten verbessert hätten, bleibt er bei seiner Kaufempfehlung.
Kein Kauf
Die Risiken bei der E.on-Aktie überwiegen nach wie vor. Zudem hat sich das Chartbild wieder deutlich eingetrübt. Ob die Aufspaltung den gewünschten Erfolg bringt, muss sich erst noch zeigen. Derzeit fehlen die Impulse für eine Trendwende. Anleger sollten den Titel deshalb meiden und nicht in das fallende Messer greifen.
(Mit Material von dpa-AFX)