Während sich der DAX weiterhin auf Rekordniveau befindet, kommt die Aktie von E.on einfach nicht in Fahrt. Der Wert notiert zwar am Mittwoch mit 0,5 Prozent im Plus bei 13,96 Euro, aber selbst das 52-Woche-Hoch bei 15,46 Euro ist noch weit entfernt. Anfang 2008 notiert die Aktie sogar noch jenseits der 50-Euro-Marke. Und auch von Analysten-Seite ist derzeit nicht viel Positives zu hören.
Analysten mit Skepsis
Die US-Bank Citigroup hat die Einstufung für E.on auf "Sell" mit einem Kursziel von 12,50 Euro belassen. Die Erholung der Versorgerwerte in den vergangenen Monaten sei lediglich auf das sinkende Zinsniveau zurückzuführen, nicht aber auf verbesserte Aussichten oder Wachstumsperspektiven der Anbieter, schrieb Analystin Sofia Savvantidou in einer Branchenstudie zu europäischen Versorgern vom Mittwoch. Beim größten deutschen Energiekonzern E.on ist aus ihrer Sicht wie auch bei RWE ein besonders aggressives Zinsszenario eingepreist.
Etwas optimistischer präsentieren sich zumindest die britische Investmentbank HSBC und die Schweizer Großbank UBS. HSBC stuft die Aktie von E.on mit "Hold" ein. Das Kursziel lautet weiterhin 15 Euro. Die im Versorgersektor jüngst erzielten Verkaufspreise für Vermögenswerte von Konzernen zeigten, das offenbar großes Interesse an den Beständen von Eon bestehe, so Analyst Adam Dickens in einer Studie vom Mittwoch. Angesichts der suboptimalen Finanzlage nach den Veräußerungen werde es für E.on aber schwierig, die Ziele für die abgespalteten Unternehmensteile zu erreichen.
Die UBS hat die Einstufung für E.on ebenfalls auf "Neutral" mit einem Kursziel von 15 Euro belassen. Bei der geplanten deutschen Energiereform würde der Versorger im Vergleich zum Wettbewerber RWE als Sieger hervorgehen, erklärte Analyst Patrick Hummel. Denn die geplante CO2-Steuer würde die Düsseldorfer kaum treffen. Andererseits dürften die "sauberen" Kraftwerke des Konzerns von dem voraussichtlichen Strompreisanstieg profitieren, die die Reform durch die Schließung von Kapazitäten nach sich ziehe. Nach der Restrukturierung könnte die "grüne" E.on ein Übernahmekandidat werden.
Kein Kauf
DER AKTIONÄR rät Anlegern nach wie vor, die Versorgeraktien zu meiden. E.on hat zwar bereits Schritte eingeleitet den Konzern umzubauen, der Erfolg ist aber ungewiss. Konkurrent RWE hat noch gar kein Konzept für den Turnaround. Derzeit gibt es im DAX klar bessere Alternativen.
(Mit Material von dpa-AFX)