Vor knapp einem Jahr wurde bekannt, dass der US-Hedgefonds Knight Vinke bei E.on eingestiegen ist. Nun hat sich der aktivistische Vermögensverwalter in einem Brief an seine Investoren zum DAX-Konzern geäußert. Neuen Schwung für den Ausbruch aus dem Seitwärtstrend können die Aussagen der Aktie aber nicht verleihen.
Knight Vinke behauptet, dass E.on über ausreichend verkaufbare Non-Core-Assets verfügt, um die zwei Milliarden Euro Risikoprämie für die Atommüllentsorgung zu finanzieren. Konzernchef Johannes Teyssen hatte zuletzt erklärt, dass noch keine Entscheidung über etwaige Kapitalmaßnahmen gefallen sei. Laut dem Hedgefonds könnte eine weitere Umstrukturierung vielmehr dazu genutzt werden, das Kreditprofil und die Investitionsfähigkeit zu verbessern, die Dividende zu stärken und Jobs zu schaffen.
Im August hatte E.on noch ein Angebot von Knight Vinke abgelehnt, die verbleibenden 47 Prozent an der Tochter Uniper zu einer Bewertung von drei Milliarden Euro zu übernehmen. Das Angebot beinhaltete zudem eine Kapitalspritze von 600 Millionen Euro für E.on und 300 Millionen Euro für Uniper, um die Bilanzen zu stärken. Obwohl E.on dies ablehnte – neben der Angst vor Steuereffekten war dem DAX-Konzern auch die Bewertung zu niedrig – will Knight Vinke auch in Zukunft signifikanter Anteilseigner bleiben. Die genaue Beteiligung ist allerdings weiter unklar.
Chartbild wird besser
Die Einigung im Streit um die Atommüll-Lagerung war ein erster wichtiger Schritt für E.on. Ob der Konzern im Bereich Erneuerbare Energien nun die Trendwende schafft, bleibt aber offen. Mit dem Sprung über die 6,90-Euro-Marke würde sich das charttechnische Bild deutlich aufhellen. Favorit in der Branche bleibt aber die RWE-Tochter Innogy.