Die Berg- und Talfahrt der E.on-Aktie hat sich auch in dieser Woche fortgesetzt. Im freundlichen Marktumfeld hat der Versorger wieder deutlich Boden gut gemacht. Der Titel notiert erneut nur knapp unterhalb des leichten Abwärtstrends bei 9,40 Euro. Dieser bildet die obere Begrenzung der breiten Seitwärtsrange, in der die Aktie seit Oktober pendelt.
Am Donnerstag hat die Investmentbank Barclays neuen Schwung geliefert. Analyst Mark Lewis hat E.on von „Equal Weight“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 8,80 auf 10,20 Euro angehoben. Die zuletzt deutlich gestiegenen Strompreise in Deutschland und die mittlerweile transparentere Bilanz von E.on dürften den Aktienkurs antreiben. Der Versorger sollte seinen Strategiewechsel nach dem Sommer abgeschlossen haben und vom positiveren Nachrichtenstrom in der zweiten Jahreshälfte profitieren.
Mit Spannung erwartet wird weiterhin die Abspaltung des klassischen Geschäfts mit den Großkraftwerken und dem Energiehandel in die neue Gesellschaft Uniper. Im Herbst sollen rund 53 Prozent der Aktien über die Börse an die E.on-Anleger gehen. Zudem steht auch die Einigung im Streit um die Finanzierung des Atomausstiegs weiter aus. Rund 23 Milliarden Euro sollen die vier Atomkonzerne – neben E.on noch RWE, Vattenfall und EnBW – laut einem Vorschlag der Atomkommission für die Atommüll-Lagerung bezahlen.
Ausbruch möglich
Ob die Uniper-Abspaltung den gewünschten Erfolg bringt, muss sich zeigen. Fundamental überwiegen bei E.on nach wie vor die Risiken. Das Chartbild macht allerdings Hoffnung. Sollte es beim Brexit-Referendum zu einem Verbleib Großbritanniens in der EU kommen und das Marktumfeld damit mitspielen, dürfte die Aktie vorerst weiter klettern. Mutige können mit engem Stopp auf einen charttechnischen Ausbruch über die 9,40-Euro-Marke spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)