Der Konzernumbau bei E.on nimmt Gestalt an. Am Montag hat der Energieriese weitere Details zur geplanten Aufspaltung bekannt gegeben. Am 1. Januar 2016 soll die neue Gesellschaft namens Uniper die Arbeit aufnehmen. Daraufhin hat Goldman Sachs seine Kaufempfehlung am Dienstag bestätigt – und sieht kräftiges Kurspotenzial.
Im Zuge des Konzernumbaus will E.on die Geschäftsfelder konventionelle Energiegewinnung, Energiehandel und Exploration abspalten. Die neu gegründete Gesellschaft soll den Namen Uniper tragen und vom bisherigen E.on-Finanzchef Klaus Schäfer geleitet werden. Mit rund 15.000 Mitarbeitern wird Uniper in die bisherige E.on-Zentrale in Düsseldorf einziehen. Das Kernunternehmen E.on wird dafür ins benachbarte Essen umziehen. Die rund 40.000 Mitarbeiter werden sich dort unter der Leitung des bisherigen Konzernchefs Johannes Teyssen auf die Bereiche erneuerbare Energien, Netze und Kundenservice konzentrieren.
Keine „Bad Bank“
Nach Ansicht des Unternehmens hat Uniper gute Aussichten am Markt. „Es ist noch nicht gesagt, wer in fünf Jahren erfolgreicher sein wird – E.on oder die neue Gesellschaft“, so Teyssen. Uniper soll schuldenfrei und mit den kompletten Rückstellungen für den Rückbau der Atomkraftwerke in Höhe von 14,5 Milliarden Euro ausgestattet sein. Damit stellt sich das Unternehmen seinen Kritiker, die befürchtet hatten, dass E.on eine Art „Bad Bank“ für konventionelle Kraftwerke schaffen will.
Goldman ist optimistisch
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die E.on-Aktie nach der Bekanntgabe der Details auf der „Conviction Buy List“ belassen. Die geplante Umstrukturierung dürfte zu einer Verdoppelung der Dividende für 2016 führen, schrieb Deborah Wilkens in einer Studie vom Dienstag. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau sieht die Analystin ein Aufwärtspotenzial von 60 Prozent.
An der Seitenlinie
Auch wenn E.on offenbar erste Fortschritte beim Konzernumbau macht, teil DER AKTIONÄR die positive Einschätzung von Goldman Sachs nicht. Zu unsicher ist derzeit der Ausgang der geplanten Aufspaltung. Anleger sollten die E.on-Aktie daher weiterhin meiden.
(mit Material von dpa-AFX)