Im freundlichen Gesamtmarkt kann sich auch die E.on-Aktie am Freitagvormittag etwas erholen. Unterstützung kommt dabei von Bernstein Research. Das US-Analysehaus hat seine extrem bullishe Einschätzung für den kriselnden Energieversorger bestätigt.
Nach einem Gespräch mit dem Unternehmen hat Bernstein-Analystin Deepa Venkateswaran ihr „Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 16,40 Euro bestätigt. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau entspricht dieser Wert einem Aufschlag von mehr als 120 Prozent.
Die Entscheidung der Konzernspitze, das Atom-Geschäft nun doch bei E.on zu belassen und nicht im Zuge der Konzernaufspaltung an die neue Gesellschaft Uniper zu übertragen, habe kaum Auswirkungen auf das operative Geschäft, so die Expertin. Der Konzernumbau mache nach wie vor Sinn. Auch die Risiken hinsichtlich der Kosten für den Atomausstieg seien inzwischen angemessen im Kurs eingepreist.
Ergebnis noch im Herbst
In der vergangenen Woche waren die Titel der deutschen Energieversorger heftig unter Druck geraten. Grund waren Berichte, wonach die Rückstellungen der Konzerne für den Atomausstieg bei weitem nicht ausreichen könnten. Das endgültige Ergebnis der Untersuchung, die vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde, wird in den kommenden Wochen erwartet.
Kein Kauf
Den Optimismus von Bernstein teilt DER AKTIONÄR nicht. Die Aussichten für die E.on-Aktie bleiben trüb und das Risiko hoch. Die Empfehlung, den Versorger-Titel zu meiden, hat weiterhin Bestand.
(Mit Material von dpa-AFX)