Der italienische Öl- und Gaskonzern Eni hat in den letzten Jahren sein Engagement bei Erneuerbaren Energien deutlich ausgeweitet. Nun hat man mehrere Interessenbekundungen für eine Minderheitsbeteiligung an seiner Bioraffinerie Enilive erhalten. So berichtet Bloomberg, dass bis zu 20 Prozent an der Tochter verkauft werden könnten.
Da Enilive mit knapp zehn Milliarden Euro bewertet sein soll, würde eine derartige Transaktion dem italienischen Energieriesen wohl knapp zwei Milliarden Euro in die Kassen spülen. Dieses Kapital könnte man dann zum weiteren Ausbau der grünen Aktivitäten verwenden. Laut einem Eni-Sprecher befinden sich die laufenden Gespräche mit den Enilive-Interessenten allerdings noch in einem zu frühen Stadium, um weitere Einzelheiten nennen zu können.
Indes präsentieren sich die Ölpreise auch am Freitag in einer relativ schwachen Verfassung, weshalb auch der Aktienkurs von Eni aktuell weiter nachgibt. Seit Beginn der Woche haben sich Brent, WTI & Co um rund drei Dollar verbilligt. Ein Belastungsfaktor ist der stärkere Dollar, durch den der Rohstoff für Interessenten außerhalb des Dollarraums teurer wird und die Nachfrage belastet.
Insgesamt haben die Ölpreise im laufenden Jahr aber zugelegt. Für eine anhaltende Unterstützung sorgen schließlich weiterhin die großen Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland, welche das Angebot nach wie vor künstlich verknappen. In knapp einer Woche wird der Förderverbund Opec+ über die weitere Strategie beraten.
Es bleibt dabei: DER AKTIONÄR sieht für die im Branchenvergleich sehr günstig bewertete Aktie von Eni weiterhin noch reichlich Aufwärtspotenzial. Der jüngste Kursrückgang im Zuge der Veräußerung von Anteilen durch den italienischen Staat sowie die gesunkenen Ölpreise ist für bereits investierte Anleger zwar etwas ärgerlich, bietet aber allen, welche die Dividendenperle nicht im Depot haben, eine gute Chance zum günstigen Einstieg (Stopp: 11,90 Euro).