Der italienische Energiekonzern ENI hat in der vergangenen Handelswoche die Zahlen für das vierte Quartal 2023 veröffentlicht. Damit lag das Unternehmen in etwa im Rahmen der Markterwartungen. Die Analysten, die sich seither zur Aktie des Ölproduzenten geäußert hatten, zeigten sich überwiegend zuversichtlich für die kommenden Wochen und Monate.
So hatte sich etwa bereits kurz nach Veröffentlichung des Zahlenwerks die US-Bank JPMorgan zu Wort gemeldet. Deren Analyst Christyan Malek bekräftigte sein Votum mit "Overweight". Das Kursziel wurde bei 20 Euro belassen, was knapp 40 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Bereinigt um höhere Förderkosten und andere Aufwendungen habe der Ölkonzern weitgehend die Erwartungen erfüllt. Die Bekanntgabe des Ausblicks hätten die Italiener für den Kapitalmarkttag Mitte März angekündigt.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für die Dividendentitel von 17,50 auf 17,00 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Analyst Joshua Stone erklärte, ENI habe im vergangenen Jahr die Ziele letztlich erfüllt oder übertroffen. Die Nettoverschuldung sei aber höher gewesen als von ihm gedacht, was er nun in seinem Modell berücksichtigte. Seine neuesten Schätzungen implizierten, dass der Marktkonsens fallen dürfte.
Indes hat die kanadische Bank RBC die Einstufung für die ENI-Papiere auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 18,00 Euro belassen. Der Markt habe negativ auf die Resultate des Ölkonzerns reagiert, weil sich die Anleger offenbar auf die Segmentergebnisse und die Auswirkungen auf das Jahr 2024 konzentriert hätten, betonte Analyst Biraj Borkhataria. Er passte seine Erwartungen an und rechnet damit, dass die Konsensschätzungen vor dem im März stattfindenden Kapitalmarkttag eher etwas nach unten tendieren werden.
Auch DER AKTIONÄR sieht für die ENI-Anteilscheine noch Luft nach oben. Bei den Italienern läuft es weiterhin relativ rund. Zudem ist die Bilanz sehr solide, die Aussichten gut und die Bewertungen günstig. Doch das Chartbild sorgt nicht gerade für Optimismus. Daher drängt sich ein Einstieg bei der Dividendenperle (aktuelle Brutto-Rendite: 6,5 Prozent) derzeit noch nicht auf. Wer bereits investiert ist, beachtet nach wie vor den Stoppkurs bei 11,90 Euro.
Mit Material von dpa-AFX