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Grüne Aktien sind seit Monaten kaum gefragt. Der SDAX-Konzern Energiekontor hat das ebenfalls deutlich zu spüren bekommen, die Aktie bricht am Donnerstag einmal mehr zweistellig ein. Der Grund: Für das Analysehaus Stifel ist der Titel keine Kaufempfehlung mehr, die Worte sind durchaus kritisch.
Energiekontor spüre bei Windkraft-Anlagen an Land kurzfristigen Gegenwind, so Analyst Martin Tessier. Er senkte sein Votum von „Buy“ auf „Hold“ und reduzierte das Kursziel deutlich von 116 auf 86 Euro. Die anhaltende Kosteninflation beim Onshore-Wind dürfte die Entwicklungspläne von Energiekontor stören.
Zudem verwies Tessier auch auf die unfallbedingt beschädigten Anlagen in einem Windpark, weshalb rund sieben Prozent der Wind-Kapazitäten stillgelegt worden seien. Im schlechtesten Fall könnte der Prozentsatz angesichts weiterer sich gleichender Turbinen sogar auf 15 Prozent steigen. Das könnte zudem den Verkauf solcher Anlagen verzögern, weshalb der Experte eine Kürzung der Dividende befürchtet.
Die Abstufung von Stifel kommt kurz vor den Quartalszahlen am kommenden Montag, 13. November, zu einem schlechten Zeitpunkt. Denn: Angesichts der branchenweiten Probleme war die Stimmung ohnehin schon nicht gut. Spannend wird der Blick auf die Gewinnentwicklung. Für das Gesamtjahr stellt Energiekontor einen Vorsteuergewinn von 10 bis 20 Prozent über dem Vorjahresniveau (62,9 Millionen Euro) in Aussicht – das wären zwischen 69,2 und 77,5 Millionen Euro. Zum Halbjahr lag der Gewinn bei 27,8 Millionen Euro. Hier besteht somit noch Nachholbedarf, was angesichts der schwierigen Lage in der Branche keinesfalls gesichert erscheint.
Mit einem Minus von rund zehn Prozent ist die Energiekontor-Aktie am Donnerstag klares Schlusslicht im SDAX. Das Chartbild hat sich damit weiter eingetrübt, vor den Zahlen bietet sich ein Einstieg aktuell nicht an.
