Gut zwei Wochen nach dem Wahlsieg seiner Linkspartei Syriza hat Regierungschef Alexis Tsipras am Montag im Parlament für eine rasche Umsetzung der Reformen geworben. Die griechischen Aktien wie etwa die Papiere der National Bank of Greece zogen bereits gestern kräftig an.
Athen steht unter starkem Druck seiner Gläubiger, die versprochenen Renten- und Finanzmarktreformen schnell umzusetzen und den Haushalt zu sanieren. Während Tsipras vor das Parlament trat, sagten ihm die Europartner noch für den laufenden Monat zwei Milliarden Euro Finanzhilfen zu. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem warnte Tsipras nach den Finanzminister-Beratungen in Luxemburg jedoch: "In den nächsten Monaten steht eine Menge Arbeit an."
Ende November wird es spannend
Die von Tsipras erwünschte Schuldenerleichterung ist erst nach der ersten Prüfung der Umsetzung des Reformprogramms möglich. Diese soll nach dem Willen der EU-Kommission bis Ende November abgeschlossen werden. Für anstehende Finanzspritzen für Banken haben die Europartner bereits 10 Milliarden Euro reserviert. Die Europartner hatten mit Griechenland im Sommer ein Rettungsprogramm von bis zu 86 Milliarden Euro vereinbart. 13 Milliarden Euro wurden bereits im August ausgezahlt. Die restlichen drei Milliarden Euro der ersten Rate sollen in Teilzahlungen von zwei und einer Milliarde Euro geleistet werden - im Gegenzug zu Reformen. Laut Diplomaten könnte die restliche Milliarde Euro im November fließen. Die Koalitionsregierung unter Alexis Tsipras kann sich auf 155 der 300 Abgeordneten stützen. Am späten Mittwochabend will sich die neue Tsipras-Regierung einer Vertrauensabstimmung stellen.
Wo lohnt sich der Einstieg?
Eine allmähliche Normalisierung der Lage in Griechenland sollte natürlich dem Aktienmarkt in Athen Rückenwind verleihen. Mutige Anleger können aufgrund der sehr günstigen Bewertung bei den Aktien des Versorgers Public Power oder des Telekomkonzerns Hellenic Telcom zugreifen. Die Papiere der Großbanken wie der National Bank of Greece sind jedoch ausnahmslos etwas für sehr hartgesottene Zocker du nicht zu Geldanlage geeignet.
(Mit Material von dpa-AFX)