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Endeavour Mining: Noch immer zu günstig

Endeavour Mining: Noch immer zu günstig
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Markus Bußler 24.06.2016 Markus Bußler

Afrika – für viele Anleger ist der schwarze Kontinent noch immer ein rotes Tuch. Doch gerade im Bereich der Rohstoffe ist Afrika mittlerweile längst zu einem der wichtigsten Gebiete weltweit geworden. Immer mehr Konzerne wagen sich vor allem nach Westafrika, da dort noch zahlreiche Goldvorkommen liegen. Randgold Resources dürfte den meisten Anlegern ein Begriff sein. Doch die wenigsten wissen: Zwar ist Randgold in Südafrika beheimatet, unterhält dort aber keine Mine. Randgold fördert das Gold in Mali, der Demokratischen Republik Kongo und der Elfenbeinküste. Und obwohl das alles auf den ersten Blick nach einer Menge politischer Unsicherheit klingt, konnte der Vorstand den Konzern vergleichsweise sicher durch die Gold-Baisse seit 2011 führen – der konstanten Produktion und der niedrigen Kosten sei Dank. Randgold produziert derzeit rund 1,2 Millionen Unzen Gold jährlich zu Cash-Kosten von rund 620 Dollar. Und ist damit sicherlich einer der am günstigsten produzierenden Konzerne in Afrika. Die Börse hat das honoriert. Randgold wird derzeit mit rund 8,9 Milliarden Dollar bewertet.

Im Windschatten von Randgold Resources macht sich ein anderer Konzern auf, den afrikanischen Goldmarkt zu konsolidieren: Endeavour Mining. Die Altempfehlung des AKTIONÄRS ist in den vergangenen Jahren durch den Kauf von Projekten und Minen zu einem Produzenten gewachsen, der mehr als 500.000 Unzen pro Jahr produziert. Tendenz: steigend. Allerdings hatte der Konzern anders als Randgold mit einigen Problemen zu kämpfen. Die Expansion fiel genau in die Zeit des Gold-Bärenmarkts. Und Endeavour hatte zu kämpfen, sich in diesem Markt zu behaupten. Erst der Einstieg des ägyptischen Milliardärs Naguib Sawiris brachte neben frischem Geld auch Ruhe in den Konzern.

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Ein genauerer Blick auf Endeavour Mining zeigt, der Konzern hat ein ähnliches Länderprofil wie Randgold: Die produzierenden Minen von Endeavour liegen in Mali, Ghana, Burkina Faso und der Elfenbeinküste. Nicht zuletzt durch den Kauf von True Gold und dem Karma-Projekt und durch die Entscheidung, Hounde in Burkina Faso in Produktion zu bringen, dürfte der Goldausstoß in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Bis zum Jahr 2018 will Endeavour Mining die Produktion auf 900.000 Unzen steigern. Die Cash-Kosten sollen deutlich unter 700 Dollar je Unze liegen. Bei den neuen Minen Karma und Hounde dürften die Kosten sogar markant unter 600 Dollar liegen. Kein Wunder, dass der eine oder andere schon von der nächsten Randgold spricht.

Der Bewertungsunterschied der beiden Unternehmen ist eklatant: Randgold ist an der Börse mit 8,9 Milliarden US-Dollar bewertet, Endeavour Mining bringt es hingegen nur auf 1,7 Milliarden Kanadische Dollar, was umgerechnet 1,3 Milliarden US-Dollar entspricht. Oder anders ausgedrückt: Die Börse gesteht Endeavour Mining derzeit lediglich 14 Prozent des Wertes zu, den sie Randgold Resources zugesteht.

Natürlich muss es Aufschläge geben für die Dividendenzahlung, die bessere finanzielle Situation bei Randgold und die noch höhere Produktion. Doch Endeavour Mining ist ein aufstrebender Konzern mit ehrgeizigen Zielen und einer stark wachsenden Produktion. Die Aktie dürfte den Bewertungsrückstand in den kommenden Quartalen Schritt für Schritt aufholen.
Wenn die Produktion im Jahr 2018 tatsächlich 900.000 Unzen beträgt – sollten die Pläne in die Tat umgesetzt werden, dann wird dies der Fall sein – und sich die finanzielle Situation bis dahin weiter verbessert hat, dann hat die Endeavour-Aktie gute Chancen, zumindest 40 bis 50 Prozent des Wertes von Randgold zu erreichen – und das entspräche aus heutiger Sicht einem Börsenwert von rund vier Milliarden US-Dollar. Dazu müsste die Aktie aber noch einmal rund 200 Prozent an Wert zulegen. Und das wiederum sind für Anleger durchaus verlockende Aussichten.

Wie realistisch ist dieses Szenario? In den vergangenen Monaten hat Endeavour vieles richtig gemacht und die Produktion Stück für Stück ausgebaut. Natürlich kann es sein, dass Endeavour vorher vom Kurszettel verschwindet, weil der Konzern übernommen wird. Gold Fields hatte zuletzt angekündigt, sich verstärkt in Westafrika umsehen zu wollen. Aber das wäre für Anleger auch nicht die schlechteste Variante.

Trotz der Kursrallye der vergangenen Wochen ist die Endeavour-Aktie keinesfalls überbewertet. Im Gegenteil: Das Papier hat noch Aufholpotenzial. Noch nicht investierte Anleger bauen eine erste Position auf.

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