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25.09.2017 Florian Söllner

Elektroauto total: Aktien für 2026

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Im Jahr 2017 mit Schlaghosen und einem lauten Kassettenrekorder auf der Schulter auf eine Party gehen, das ist wie im Jahr 2026 mit einem Verbrennungsmotor durch die Stadt zu knattern. Kann man machen, aber man fällt auf – denn in neun Jahren werden nur noch Autos mit sauberem und leisem Batterieantrieb gebaut, ist Physiker Richard Randoll überzeugt. Seine Rechnung ist simpel: Seit 2011 verdoppelt sich alle 15 Monate die Anzahl der verkauften Elektroautos – was eben 2026 in einer komplett elektrifizierten Jahresweltproduktion von 100 Millionen Autos gipfelt. Die Beo­bachtung deckt sich mit den enormen Investitionsplänen von Daimler, BMW und Volkswagen. Erste ernst zu nehmende Tesla-Jäger wagen sich 2018 und 2019 aus der Deckung, doch 2020 brechen die Dämme. Es wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem erstmals in jedem Autohaus bezahlbare 600-Kilometer-Reichweite-Renner stehen.

Vom ersten Tag an diese Vision geglaubt hat der Autozulieferer Polytec. Die Österreicher liefern schon jetzt eine Abdeckung der im e-Golf verbauten Batterien. Zudem erhöhen Autohersteller wie BMW dank Leichtbauteilen von Polytec die Reichweite ihrer Autos.

Gerade war Polytec-Finanzvorstand Haidenek auf Road­shows in Zürich und London. Seine mitreißende Art hat offensichtlich neue Investoren überzeugt – die Aktie nimmt Schwung auf.

Das liegt einerseits am einstelligen KGV, was im Jahr 2017 ähnlich einmalig ist wie ein Verbrenner-Neuwagen im Jahr 2026. Der Grund ist, dass Anleger aufgrund der Probleme des Großkunden Volkswagen noch vorsichtig bei Polytec sind – schließlich hat Polytec auch noch klassische Ölwannen im Programm. Doch dank neuer Plastik-Batteriekonsolen geht Polytec erfolgreich mit der Zeit. Bereits im ersten Halbjahr 2017 kletterte der Konzernumsatz um sieben Prozent auf 348 Millionen Euro. Bemerkenswert: Dank Umstellung auf mehr Roboterfertigung und Effizienzprogramme stieg das EBITDA sogar um 37 Prozent auf 45 Millionen Euro.

Und die auf der IAA vorgestellten Elektroauto-Renner von BMW und Co sorgen bei Vorstand Haidenek schon jetzt für gute Stimmung. Dem aktionär verriet er im Hintergrundgespräch: „Von VW und BMW konnten wir jüngst weitere interessante Entwicklungsaufträge gewinnen, sowie für die von Daimler angekündigte Elektro-Offensive mit EQ-Modellen.“ Die Aussichten seien weiterhin „uneingeschränkt gut“.

Seitens Tesla sind scheinbar noch keine Großaufträge angekommen. Doch man Pflege ein „gutes Verhältnis zum Management“.

Bewertung, Chart und Perspektiven überzeugen. Hot-Stock der Woche!

Samsung SDI: Chance BMW

Auch Samsung SDI steht vor spannenden Jahren. Mit Apple und BMW setzen schon jetzt zwei der begehrtesten Marken der Welt auf die Samsung-Tochter. Samsung SDI liefert etwa für das 1.000-Dollar-iPhone X Materialien für das OLED-Display. Noch wichtiger ist das Geschäft mit Autobatterien. Auf der IAA glänzten die Südkoreaner mit einem Akku-Modulsystem, das eine flexible Produktion und Reichweiten bis 700 Kilometer ermöglicht. Die Auslastung der in Asien und Europa entstehenden Batteriefabriken scheint auf Jahrzehnte hinaus gesichert. So bietet allein BMW bis 2025 zwölf batterieelektrische Fahrzeuge und 13 Plug-in-Hybride an. Von 2016 bis 2018 dürften sich die Umsätze bei SDI mit Elektroautobatterien fast verdoppeln und 20 Prozent der Gesamterlöse ausmachen. Chart und Bewertung top!

Manz: Maschinen für Samsung- und VW-Fabriken.

Nicht nur Samsung SDI plant in der Nähe der deutschen Hersteller Audi, VW, BMW und Daimler neue Fabriken. Allein der VW-Konzern will bis 2025 satte 50 rein batteriebetriebene Fahrzeuge einführen. 50 Milliarden Euro Investitionen sind für Batteriekapazitäten vorgesehen. Große Chancen rechnet sich dabei die Manz AG aus, schließlich ist sie Europas führender Maschinenbauer für die Zellfertigung und deren Integration in Batteriepacks. Die Analysten von Montega rechnen mit „größeren Orders für Produktionsanlagen für die E-Mobilität.“ Der potenzielle Bedarf ist immens. Bei Schwäche können Anleger kaufen!

Hinweis: Polytec, Manz und Samsung SDI befinden sich im Depot 2030 des AKTIONÄR Hot Stock Report.

(Dieser Artikel ist in der AKTIONÄR-Ausgabe 39/2017 erschienen)

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