Im Oktober veröffentlicht der Spiele-Entwickler Electronic Arts den neuen Teil der Battlefield-Serie. Nach einem schwachen Vorverkaufsstart zeigen sich jedoch erste Analysten besorgt, dass EA die eigenen Erwartungen nicht erfüllen kann.
Laut Cowen-Analyst Doug Creutz ist das Ziel von 13 bis 14 Millionen verkauften Exemplare nicht zu erreichen. Seine Annahme stützt der Experte dabei auf den äußerst schwachen Vorverkaufsstart. „Die Preorders liegen deutlich hinter früheren Battlefield-Titeln“, so der Analyst. Zudem liegen sie etwa 85 Prozent hinter dem einige Tage früher erscheinenden Shooter-Flaggschiff „Call of Duty: Black Ops 4“ von Activision Blizzard. Der Experte sieht hier ein hohes Risiko für die Gewinnerwartungen von EA.
Vorschnell sollten Anleger an dieser Stelle die Flinte jedoch nicht ins Korn werfen. Sicherlich sind Vorverkaufszahlen ein Anzeichen für den späteren Erfolg oder Misserfolg des Spieles. Doch weshalb sollten Kunden ein Spiel vorbestellen, wenn sie nicht entsprechende Sonderkonditionen bekommen? Im Falle des neuen „Battlefield V“ dürfen sich nur Vorbesteller der teuren Deluxe Edition drei Tage vorher ins Getümmel stürzen. Für den normalen Vorbesteller gibt es keine Extras. Zum Vergleich: Call of Duty bietet allen Vorbestellern exklusiven Test-Zugang zu dem neuen Blackout-Spielmodus.
Doch EA, wäre nicht der von Spielefans gehasste und Investoren geliebte Monetarisierungsmeister, wenn man gänzlich auf Vorbesteller verzichtet. Vielmehr setzt der Konzern auf sein neues Abo-Modell „Origin Access“ – hier lassen sich die neusten Spiele, natürlich gegen einen monatlichen Obulus, schon vorab spielen. Diese Art von „Vorbesteller“ taucht nicht bei den Verkaufszahlen auf.
EA geht mit Origin Access neue Wege und schafft damit tatsächlich ein attraktives Programm. Der Konzern wagt sich als erster großer Publisher seine Spiele im Abo anzubieten. Wenn hier die Vorbesteller-Zahlen etwas leiden – Geschenkt! Anleger lassen sich nicht beirren und bleiben in der Konsolidierungsphase investiert.