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21.12.2007 DER AKTIONÄR

„Eine historische Chance“

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Stratec Biomedical schaltet nach dem Übergangsjahr 2007 wieder einen Gang höher. Die Gelegenheit zum Einstieg ist günstig. DER AKTIONÄR hat Finanzvorstand Marcus Wolfinger zu den Wachstumsaussichten des Konzerns befragt.

Stratec Biomedical schaltet nach dem Übergangsjahr 2007 wieder einen Gang höher. Die Gelegenheit zum Einstieg ist günstig.

Stratec Biomedical Systems hat jahrelang die Analystenprognosen regelmäßig übertroffen. Vor wenigen Wochen musste der Hersteller von vollautomatischen Laborsystemen erstmals sein Umsatzziel für 2007 revidieren, nachdem ein bedeutender Kunde die Markteinführung einer neuen Produktgeneration um zwei Monate verschoben hatte. DER AKTIONÄR hat Finanzvorstand Marcus Wolfinger zu den Wachstumsaussichten des Konzerns befragt.

DER AKTIONÄR: Herr Wolfinger, im laufenden Jahr wollen Sie trotz stagnierender Umsatzerlöse das Vorsteuerergebnis um 30 Prozent steigern. Ist dieses Ziel realistisch?

MARCUS WOLFINGER: Ja, wir gehen davon aus, ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 14 Millionen Euro erzielen zu können. Dies wollen wir durch eine erhöhte Effektivität, einen weiterhin guten Absatz im Geschäft mit Verbrauchs- und Verschleißteilen und ein sich im Sinne der Margenausweitung weiter verbesserndes Produktportfolio erreichen.

Sie haben im Juni 2006 den Vertragsabschluss mit einem Großkunden bekannt gegeben, ohne jedoch den Namen genannt zu haben. Können Sie schon Details nennen?

Noch dürfen wir keine weiteren Einzelheiten veröffentlichen. Bekannt ist jedoch, dass es sich um einen Exklusivvertrag zur Entwicklung einer vollautomatisierten Instrumentierungslösung für einen der bedeutendsten Anbieter weltweit im Bereich der molekularen Diagnostik handelt. Das Analysensystem ist als Plattform der nächsten Generation für molekulare Diagnostik ausgelegt, mit der unser Geschäftspartner sein Portfolio eigener DNA-Testsysteme automatisieren kann. Wir sind zuversichtlich, dass wir im ersten Halbjahr 2008 weitere Details gemeinsam bekannt geben dürfen.

Sie planen mit einem ihrer Kunden die Markteinführung einer neuen Gerätegeneration im Jahr 2008. Könnte es hier auch zu Verzögerungen kommen?

Nein, das Analysensystem, das wir an unseren Kunden später in Serie ausliefern, befindet sich derzeit in der Validierungsphase. Das bedeutet, dass wir die ersten Analysensysteme bereits ausgeliefert haben. Diese befinden sich bei unserem Kunden im Test. Wir gehen deshalb davon aus, dass – außer den bekannten Verschiebungen – weitere Verzögerungen ausbleiben werden.

Welchen Stellenwert hat für Stratec die Kooperation mit Gen-Probe?

Die für uns sehr bedeutende Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Unternehmen Gen-Probe, die wir im Juli 2007 veröffentlicht haben, wird von der Börse stark unterschätzt. Der Auftrag hat uns in der Branche nicht nur einen deutlichen Reputationszuwachs gebracht, sondern wird ab 2010 spürbare Umsatz- und Ertragsimpulse liefern.

Von den zehn größten Diagnostikfirmen der Welt finden sich bereits acht auf der Stratec-Kundenliste. Haben sie überhaupt noch genügend Wachstumspotenzial?

Beinahe jeder der für Stratec relevanten Diagnostikkonzerne bietet mehrere Systemlösungen für Tests an. Unsere Gesellschaft wächst demzufolge nicht nur durch neu gewonnene Kunden.
Bei der Entwicklung und Produktion von Analysensystemen hat Stratec derzeit einen Marktanteil von etwa drei Prozent. Den Löwenanteil belegen die Diagnostikfirmen mit ihren ehemals hauptsächlich eigenentwickelten Systemlösungen. Unsere in den letzten Jahren erworbene Reputation und das weiter zunehmende Outsourcing-Bestreben von Entwicklungsarbeiten der Diagnostikunternehmen stellt für Stratec eine historische Chance dar, nach und nach weitere bedeutende Verträge abzuschließen.

Da der starke Kursrückgang seit April eine günstige Einstiegschance bietet, hat DER AKTIONÄR Stratec Biomedical ins Aktien-Musterdepot zurückgekauft. Positive News könnten der Aktie in den nächsten Wochen zu einem Comeback verhelfen.
Angesichts von Gewinnwachstumsraten von deutlich über 20 Prozent ist Stratec mit einem 2009er-KGV von unter 15 moderat bewertet. Zudem könnte eine Sonderdividende für 2007 neue Investoren anlocken. Aus fundamentaler Sicht sind bis Ende 2008 Kurse um 30 Euro realistisch.

Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 51/2007.

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