Zehn Jahre ist es her, dass der Bund bei der Commerzbank eingestiegen ist. Noch immer ist der Staat an der Bank mit einem größeren Aktienpaket beteiligt. Im laufenden Jahr könnte sich die Zukunft des Geldhauses entscheiden. Die Aktie konnte zuletzt zulegen.
Seit November 2008 flossen in mehreren Tranchen 18,2 Milliarden Euro an die Commerzbank. Damit sicherte sich der Bund einen Anteil von mehr als 25 Prozent. Da der Staat sich an mehreren Kapitalerhöhungen, die folgten, nicht beteiligte, schmolz sein Anteil auf 15,6 Prozent. Das waren ausgehend vom Kaufpreis 5,10 Milliarden Euro. Heute ist das Aktienpaket jedoch nur noch 1,20 Milliarden Euro wert.
Fusion 2019?
Der Anteil des Bundes war im vergangenen Jahr immer wieder Gegenstand von Spekulationen um eine Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank. Mittlerweile gilt eine Unterstützung durch den Staat als sicher. Ob der bei einem Verkauf dafür allerdings Milliardenverluste in Kauf nimmt, ist fraglich. Das wäre den Steuerzahlern sicher nicht zu vermitteln. Zudem hat Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing angekündigt, erst die eigenen Hausaufgaben erledigen zu wollen, bevor ein Zusammenschluss auf der Agenda steht. Etliche Beobachter sehen eine Fusion außerdem kritisch, da sich beide Institute in der Krise befinden. Schließlich wird aus zwei Kranken kein Gesunder.
Charttechnisch spannend
Die Commerzbank konnte wie der Gesamtmarkt seit dem Jahreswechsel zulegen. Das Plus summiert sich auf knapp acht Prozent. Fusionsfantasien dürften auch das laufende Jahr beherrschen. Operativ sieht es aber weiter durchwachsen aus, auch wenn die Bank für das abgelaufene Jahr wieder einen Gewinn verzeichnen wird. In den ersten neun Monaten sind schon 752 Millionen Überschuss zusammen gekommen.
Das Chartbild hat sich durch die Aufwärtsbewegung seit dem Jahreswechsel aufgehellt. Trotzdem herrscht der übergeordnete Abwärtstrend vor. Anleger sollten die Aktie derzeit meiden.