Die Alphabet-Tochter Waymo bestellt 62.000 weitere Fahrzeuge bei Fiat Chrysler. Dem Ziel, Kunden eine Flotte selbstfahrender Autos bereitzustellen, kommt Waymo damit einen großen Schritt näher.
Dass Waymo keine halben Sachen macht, haben die Beobachter bereits geahnt. Die schiere Größe der Aufstockung verwunderte jedoch, denn die Kosten dürften hoch sein. In der Branche wird spekuliert, dass die Umrüstung und der autonome Betrieb eines Fahrzeuges bis zu einer halben Million Dollar kosten könnten.
Die Großbestellung zeigt jedoch: Geht es um das autonome Fahren, hat Waymo weiterhin die Nase vorn. Die Chrysler-Flotte soll im Verlauf dieses Jahres in einem großflächigen Gebiet in Phoenix, Arizona, eingesetzt werden. Hier können Passagiere dann aus der Flotte über eine App einen selbstfahrenden Minivan herbeirufen, der sie im kompletten Stadtgebiet transportiert. Gesteuert wird das Auto über ein Control-Panel, über das Fahrten gestartet, das Auto gestoppt, Türen bedient oder Hilfe vom Waymo-Kundenservice angefordert werden können.
Laut Brian Nowak von Morgan Stanley dürfte Googles Auto-Sparte bald mehr als 70 Milliarden Dollar wert sein und über zwölf Prozent zum Unternehmenswert von Google beisteuern. Autonome Fahrzeuge mit Waymo-Technologie – das ist die große Kursfantasie hinter Google.
Der ehemalige „Moonshot“ aus der Forschungsabteilung „Google X“ steht kurz vor der Marktreife. Bisher äußerten sich jedoch weder Alphabet noch Waymo zu den wirtschaftlichen Details des Projekts. In der Bilanz wird Waymo im Segment „Other Bets“ geführt, das zwar ein rasantes Umsatzwachstum aufweist, aber dessen Kosten ebenso schnell ansteigen. Sollte Alphabet jedoch das Schweigen über Teile des geheimnisvollen Segments brechen, sehen einige Analysten reichlich verstecktes Kurspotenzial. Ein Projekt mit über 70.000 Fahrzeugen wird sich zudem nicht mehr lange vor der Neugier der Aktionäre verbergen lassen.
Angesichts dieser Aussichten heißt es: Dabeibleiben!