Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie über seine Favoriten: deutsche Nebenwerte. Lesen Sie seine Analyse.
„Obwohl das Multi-Channel-Medienhaus Ströer profitabel arbeitet und seit Jahren ein schönes Wachstum vorzuweisen hat, ist der Kurs gegenüber dem Allzeithoch (66 Euro am 21. Februar) um ein knappes Drittel abgebröckelt auf aktuell nur noch 43 Euro. Eine günstige Einstiegsgelegenheit?
Nach dem ersten Halbjahr bekräftigte Udo Müller, Gründer und Co-CEO, die Jahresprognose. Danach soll der Umsatz 2018 auf 1,6 Milliarden steigen, das Operational Ebitda soll auf 375 Millionen zulegen. Damit dürften die Kölner wie schon im Vorjahr erneut Rekorde einfahren.
2017 gingen 1,3 Milliarden durch die Bücher, das EBITDA landete bei 331 Millionen. Etwa die Hälfte der Erlöse entfällt auf Außenwerbung. Beispielsweise betreiben die Rheinländer riesige Displays in Bahnhöfen, Flughäfen oder Einkaufszentren.
Die andere Hälfte der Umsätze spielt das Geschäft mit Onlinewerbung ein. Unter anderem betreibt Ströer mehrere tausend Internetseiten. Regelmäßige Akquisitionen tragen zum Wachstum bei. Vor drei Jahren kaufte der Werbespezialist beispielsweise das Internetportal T-Online. Die Telekom hat sich im Gegenzug mit gut elf Prozent beteiligt. 43 Prozent der Anteile liegen bei den Gründern.
100 Prozent plus
Das Unternehmen wächst kontinuierlich. In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Das Ergebnis ist um den Faktor 22 explodiert auf nahezu 100 Millionen (2017).
Das ist umso erstaunlicher, da der Werbemarkt insgesamt eher stagniert. Die Kölner sind ein eifriger Dividendenzahler. Nach der HV im Mai schüttete die Gesellschaft 1,30 Euro je Anteilsschein aus. Macht eine Dividendenrendite von immerhin drei Prozent. Im kommenden Jahr halten wir eine weitere Anhebung für wahrscheinlich, es wäre die fünfte in Folge.
Wächst und ist günstig
Der aktuelle Börsenwert beläuft sich auf rund 2,5 Milliarden. Das KGV (2018): schätzungsweise 12. Günstig. Trotz der positiven fundamentalen Daten, befindet sich die Aktie weiter im Sinkflug. Für einen Einstieg würden wir daher eine Bodenbildung des Kurses abwarten. Fazit: Wachstumsaktie im Sonderangebot."