Er kennt die Aktienmärkte aus dem Effeff, hat alle Trends ganz genau im Blick. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie auf deraktionaer.de über seine Favoriten an der Börse. Das sind vor allem deutsche Nebenwerte mit hohem Kurspotenzial. Lesen Sie seine Analyse.
„Datenklau im Netz beherrscht die Schlagzeilen. Das spielt dem Börsenneuling in die Karten. Dessen Technologie soll Handynutzer vor Hackern schützen. Durch die automatische Analyse gewaltiger Datenmengen identifiziert Cyan verdächtige Internetseiten oder E-Mails. Mobilfunkgesellschaften bieten ihren Kunden diesen Dienst an, der gegen eine vergleichsweise geringe Gebühr abonniert und per Handyrechnung bezahlt wird.
Drei Tage vor Weihnachten meldete Cyan den Abschluss des größten Deals der Firmengeschichte: Die Münchener haben einen globalen Lizenzvertrag mit Orange, dem größten französischen Telekommunikationsanbieter (ehemals France Telecom) geschlossen. Auf dieser Grundlage sollen alle 28 Ländergesellschaften von Orange mit insgesamt rund 260 Millionen Kunden die Securitylösungen von Cyan abrufen können.
Umsatz mal drei
Die Bayern erwarten aus dem Lizenzvertrag bereits ab dem zweiten Halbjahr 2019 „spürbare Umsatz- und Ergebniseffekte“. Insgesamt rechnet der Sicherheitsspezialist unter Einbeziehung des Orange-Deals bis 2021 mit einer Verdreifachung des Jahresumsatzes 2018 auf mehr als 60 Millionen. Das EBITDA soll aufgrund von Skaleneffekten überdurchschnittlich klettern.
Der Kurs hat seit der Nachricht um etwa 15 Prozent angezogen auf aktuell 26,60 Euro. Das liegt deutlich über dem Ausgabepreis von 23 Euro Ende März. Trotz der allgemeinen Börsenkorrektur liegt dieses IPO deutlich im Plus. Die Kursziele sämtlicher Analysten liegen allerdings noch höher. So nahm GBC 49,50 Euro ins Visier und das noch einige Wochen bevor die Vereinbarung mit Orange getroffen wurde. Hintergrund ist der rasante und vor allem profitable Wachstumskurs. Allerdings ist die aktuelle Marktkapitalisierung – 234 Millionen – ambitioniert. Mehr als der zehnfache Jahresumsatz (laut offizieller Prognose 20 Millionen).
Fazit: Hackerangriffe verschaffen Cyan eine Sonderkonjunktur. Nach dem Megadeal ist das Kurspotential noch nicht ausgereizt. Mutige greifen zu."