Er kennt die Aktienmärkte aus dem Effeff, hat alle Trends ganz genau im Blick. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie auf deraktionaer.de über seine Favoriten an der Börse. Das sind vor allem deutsche Nebenwerte mit hohem Kurspotenzial. Lesen Sie seine Analyse.
„Ein schrumpfender Gewinn ließ die Aktie von Hugo Boss 2015 einbrechen. Gegenüber dem Allzeithoch von 119,81 Euro stürzte der Kurs im Tief auf 47,10 Euro ab. Danach erholte sich die Aktie wieder bis auf 80,86 Euro im letzten Juli. Dann ließen die allgemeinen Börsenturbulenzen den Kurs nochmals einbrechen. Aktuell 57,26 Euro.
Auch die Geschäftsentwicklung verlief weiterhin enttäuschend. Im dritten Quartal kam der Umsatz lediglich um ein Prozent voran, der Gewinn (Ebitda) ging sogar um zwölf Prozent zurück. Vorstandschef Mark Langer machte den „außergewöhnlich heißen und langen Sommer und den damit verbundenen verspäteten Start der Herbst-Winter-Saison“ verantwortlich.
Offenkundig ist aber: Der Modekonzern hat noch nicht zur Bestform zurückgefunden. Doch das könnte sich demnächst ändern. Im November präsentierte der Edelschneider mit Sitz im schwäbischen Metzingen den strategischen Geschäftsplan 2022. Unternehmenslenker Langer möchte den Umsatz in den kommenden vier Jahren währungsbereinigt um durchschnittlich fünf bis sieben Prozent steigern. Die operative Ergebnismarge soll sich auf 15 Prozent erhöhen und damit knapp drei Prozent höher liegen als momentan.
Durch den Ausbau des Internetgeschäfts, die Steigerung der Flächenproduktivität im eigenen Einzelhandel, das Ausschöpfen von Wachstumspotentialen in Asien sowie ein überproportionales Wachstum der Freizeitmarke Hugo soll der Modekonzern schneller als die Branche wachsen. Konkret möchten die Schwaben die Erlöse im eigenen Onlinegeschäft vervierfachen.
Immens wichtig: China
Der Umsatzanteil von Asien mit Schwerpunkt in China soll sich auf 20 Prozent erhöhen. Die Reduzierung auf eine klare Zweimarkenstrategie – Boss für das Business-Outfit und Hugo für das Contemporary-Fashion-Segment – soll die Schlagkraft erhöhen. Gelingt es dem Unternehmen, seine neuen Ziele zu erreichen, könnte die Aktie wieder ganz woanders stehen.
Aktueller Börsenwert vier Milliarden. Der Umsatz dürfte 2018 bei etwa 2,8 Milliarden gelandet sein.
Nach der letzten Hauptversammlung im zurückliegenden Mai schütteten die Metzinger 2,65 Euro je Anteilsschein aus. Macht eine Dividendenrendite von satten 4,6 Prozent. Politik ist es, 60 bis 80 Prozent des Konzerngewinns an die Aktionäre zu verteilen. Der Gewinn je Aktie dürfte 2019 bei schätzungsweise vier Euro je Anteilsschein landen. Das KGV 14. Moderat.
Schicke Sache
Die Aktie gibt es zu Ausverkaufspreisen. Der strategische Geschäftsplan 2022 sorgt für Fantasie."