Angesichts der Spannungen in Osteuropa gehen Nachrichten von Unternehmensseite derzeit fast unter. Doch die Berichtssaison ist noch nicht vorbei. Nach Börsenschluss hat der E-Commerce-Anbieter Ebay Zahlen vorgelegt – und die Anleger damit herb enttäuscht. Die Aktie knickt nachbörslich elf Prozent ein.
Auf Non-GAAP-Basis lag der bereinigte Gewinn je Aktie bei 1,05 Dollar – nach 0,85 Dollar im Vorjahr. Der Umsatz kletterte lediglich um fünf Prozent auf 2,61 Milliarden Dollar.
Ebay übertraf damit beim bereinigten Gewinn zwar sogar knapp die erwarteten 1,00 Dollar je Aktie, beim Umsatz wurden die Schätzungen immerhin exakt getroffen. Doch der Ausblick des Konzerns enttäuscht. Für das laufende Quartal wird im Mittel ein Gewinnrückgang erwartet, die Schätzung für den bereinigten Gewinn je Aktie lautet 1,01 bis 1,05 Dollar. Auch beim Umsatz rechnet Ebay mit einem Rückgang auf 2,43 bis 2,48 Milliarden Dollar.
Ein Indikator für diese schwache Prognose war bereits das schwache Bruttowarenvolumen – das ist der Gesamtwert der Verkäufe auf Ebay, von dem das Unternehmen einen Prozentsatz erhält. Dieser sank im abgelaufenen Quartal um zehn Prozent auf 20,7 Milliarden Dollar. Damit nehmen die Befürchtungen zu, dass der durch die Pandemie ausgelöste Boom beim Online-Shopping weiter nachlässt.
Ebay ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Die schwachen Zahlen untermauern, dass der Konzern aktuell mit Problemen zu kämpfen hat. Eine schnelle Trendwende ist auch angesichts des schwachen Marktumfelds für Tech-Werte nicht zu erwarten. Finger weg!