Die Euro am Sonntag erklärt, die Allianz hat auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres unter drei Problemen gelitten: Bei den niedrigen Zinsen kann das Unternehmen kaum Renditen erwirtschaften. Seit Bill Gross die Tochterfirma PIMCO verlassen hat, ziehen die Kunden Geld von diesem auf verzinsliche Wertpapiere spezialisierten US-Unternehmen ab. (Anmerkung der Redaktion: Die Pacific Investment Management Company, LLC, kurz PIMCO ist im US-Staat Kalifornien ansässig und hat sich auf die Geldanlage in verzinsliche Wertpapiere spezialisiert. PIMCO ist im Jahr 1971 als Tochterfirma des Lebensversicherungs- und Finanzdienstleistungskonzerns Pacific Life gegründet worden. Im Jahr 2000 ist PIMCO vollständig von der Allianz Global Investors of America übernommen worden. Die wiederum gehört zu drei Prozent der Pacific Life und zu 97 Prozent der Allianz SE. In Deutschland arbeitet PIMCO als Anlageberater für die Rentenfonds von Allianz Global Investors.). Drittens musste die Allianz viel Geld als Versicherungsleistung nach Unwettern aufwenden. Dennoch liegt der Versicherungs- und Vermögensverwaltungs-Konzern im Plan, im Gesamtjahr ein operatives Ergebnis von zehn bis elf Milliarden Euro zu erwirtschaften.
Anleger achten bei der Allianz derzeit vor allem auf die Dividende. Das Unternehmen möchte die Hälfte des Gewinns ausschütten. Zudem besitzt die Allianz noch viel Geld für Übernahmen. Die Analysten der Commerzbank schätzen, wenn bis zum Jahresende kein Kauf getätigt wird, würde die Allianz dieses Geld für den Kauf eigener Aktien verwenden. Die Dividendenrendite von 5,8 Prozent ist die höchste im DAX, doch die Ausschüttung dürfte künftig kaum gesteigert werden. Analysten schätzen die Dividende im nächsten Jahr auf 7,30 bis 7,60 Euro je Anteil. Das KGV für das nächste Jahr beträgt 9. Bei 115 Euro befindet sich zudem eine solide Unterstützung. Die Euro am Sonntag rät deshalb mit einem Kursziel von 140 Euro und einer Absicherung bei 114 Euro zum Kauf der Aktie.