Die Ausschreibung des Großauftrages der US-Air Force geht in die heiße Phase. Eine Woche bleibt den Konkurrenten Boeing und EADS noch, ihrem jeweiligen Angebot den letzten Feinschliff zu verpassen. Unterdessen wurde bekannt, dass es Veränderungen in der Aktionärsstruktur von EADS geben könnte.
Boeing und die Airbus-Mutter EADS müssen ihre Unterlagen für den "Jahrhunderauftrag" der US-Air Force bis zum 11. Februar auf den neuesten Stand bringen und einreichen. Zu Wochenbeginn war es noch zu einem Treffen zwischen den Konkurrenten und dem Auftraggeber gekommen. "Das war unsere letzte Möglichkeit, Rückmeldung von der Luftwaffe zu bekommen", schrieb Boeing-Sprecher Bill Barksdale in einem Firmenblog. "Basierend auf dem Feedback nehmen wir letzte Änderungen an unserem Angebot vor."
Aller guten Dinge sind drei
Bei dem Auftrag, der nach heftigen Querelen bereits zum dritten Mal ausgeschrieben ist, geht es um die Lieferung von 179 Tankflugzeugen im Wert von mindestens 35 Milliarden Dollar. Mit möglichen Folgeaufträgen könnten daraus 100 Milliarden Dollar werden. EADS schickt den vom A330 abgeleiteten KC-45 ins Rennen, der sich auch schon bei anderen Luftwaffen bewährt hat. Der NewGen Tanker von Boeing basiert auf dem Verkehrsjet 767. Sollte sich Airbus den Auftrag schnappen, könnte sich die Konzernmutter EADS bereits über den zweiten zweistelligen Milliarden-Deal im laufenden Jahr freuen.
Kapazitäten rauf
Während die US Regierung noch überlegt, sind die Fluggesellschaften von der Passagiervariante des Airbus A330 überzeugt. Aufgrund der anziehenden Nachfrage hat Airbus die Produktion des Langstreckenfliegers nach oben geschraubt. Anfang 2012 sollen pro Monat neun statt bislang acht Maschinen gefertigt werden. Im zweiten Quartal 2013 soll die monatliche Produktion dann weiter auf zehn Flugzeuge zulegen.
Scheidung von Daimler?
Einen Zeitungsbericht zufolge will sich der Stuttgarter Autobauer von seinen EADS-Anteilen trennen. Derzeit hält Daimler 22,5 Prozent der Stimmrechte an dem Luft- und Raumfahrtkonzern. Im vergangenen Jahr hatte der Autokonzern noch bestätigt, dass die am 9. Februar 2007 getroffene Vereinbarung über die EADS-Beteiligung fortgesetzt wird. Zu dem Bericht der FAZ gibt es von den betroffenen Unternehmen bislang keine Stellungnahme.
Alles beim Alten
Nach einem neuen Hoch vergangenen Freitag gönnte sich die EADS-Aktie in der laufenden Handelswoche eine Verschnaufpause. In den kommenden Handelstagen dürfte das Papier nun wieder den Vorwärtsgang einlegen. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung und bestätigt daher sein Kursziel bei 25 Euro.