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19.12.2017 Benedikt Kaufmann

EA, Take-Two und Activision schlechter als der S&P 500 – hier besteht Aufholpotential

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Gaming-Aktien hängen seit einigen Monaten dem S&P 500 hinterher – trotz starker Verkaufszahlen. Ein schwächerer Tech-Sektor und die Kontroverse um Mikrotransaktionen halten die Kursentwicklung zurück.

Die Verkäufe von Videospielen stiegen im November gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 2,69 Milliarden Dollar. Die Aktienkurse der Gaming-Aktien konnten hier nicht mithalten. Im Vergleich zum S&P 500 konnten insbesondere die größeren Konzerne Activision Blizzard und Electronic Arts nicht mithalten. Die Aktie von Take-Two dagegen fällt erst Anfang November hinter die Performance des breiten S&P 500 zurück.

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Für die schwache Performance des Gaming-Sektors gibt es zwei Gründe. Zum einen werden die Gaming-Aktien gemeinsam mit dem Tech-Sektor gehandelt, obwohl sie eher dem Entertainment- und Medien-Bereich zuzuordnen sind. Die Schwäche der Tech-Aktien Ende November drückte daher deutlich auf die Kurse.

Der zweite, weitaus wichtigere Grund ist, dass die Erwartungen der Analysten nicht eintrafen. Denn Mikrotransaktionen scheinen doch nicht der heilige Gral der Branche zu sein, der selbst lange nach Veröffentlichung eines Spieles dessen Monetarisierung weiter antreibt.

Gamer stören sich an unfairen Mikrotransaktionen, ohne deren Kauf der Spieler deutliche Nachteile gegenüber zusätzlich zahlenden Spielern hat. Dabei sind die verpönten „Pay to Win“-Spiele keine Seltenheit in der Branche, jedoch kommen solche Modelle hauptsächlich in Free-to-Play-Titeln vor. Wenn jedoch das eigentliche Spiel bereits 60 Euro kostet, mit einer schlechten Solokampagne ausgestattet ist und über Serverprobleme beim Multiplayer verfügt, bringen zusätzliche „Pay to Win“-Mikrotransaktionen das Fass zum Überlaufen. Passiert ist das bei Electronic Arts bei dem neuen AAA-Titel „Star Wars: Battlefront II“.

Zwar entfernte EA nach einem regelrechten Shitstorm die Mikrotransaktionen noch vor dem offiziellen Release, der Schaden jedoch bleibt. Laut der GfK erlöste die physische Version des Spieles in der ersten Verkaufswoche rund 61 Prozent weniger als der Vorgänger. Ein Vorfall, der die Kurse aller Gaming-Aktien unter Druck setzt, denn beinahe alle Hersteller setzen auf Mikrotransaktionen.

Es bleibt ein Balanceakt, welche Arten und wie viele der In-Game-Käufe den Spielern zugemutet werden können. Ein Balanceakt der bisher gelang und auch in Zukunft wieder gelingen dürfte. Die Spieleverkäufe ziehen insgesamt weiter an und zusätzliche Trends wie E-Sports bringen der Branche neue Impulse. Gleichzeitig besteht Aufholpotenzial. DER AKTIONÄR ist für 2018 positiv gestimmt: Das Kursziel für Activision Blizzard lautet 62 Euro; Electronic Arts: 125 Euro; Take-Two: 118 Euro.

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