Nicht nur die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich geschlagen. Auch bei der Fondstochter DWS Group lief es blendend. Ein Rekord beim Zufluss von neuen Kundengeldern hat dazu geführt, dass der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr nun angehoben hat. Charttechnisch bleibt es spannend, die Anleger honorieren die Entwicklung noch nicht.
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS wird nach einem starken zweiten Quartal beim Blick auf das Gesamtjahr optimistischer. Dank hoher Nettomittelfzuflüsse, anziehender Erträge und einer strikten Kostenkontrolle wird beim bereinigten Gewinn vor Steuern jetzt ein signifikanter Anstieg erwartet, wie aus dem am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Quartalsbericht hervorgeht. Bislang war ein im Wesentlichen unveränderter Wert in Aussicht gestellt worden. Die Erträge sollen 2021 höher ausfallen. Bislang hatte der Konzern nur mit einem leicht höheren Ertrag im Gegensatz zu den 2,24 Milliarden Euro bereinigten Umsätzen in 2020 gerechnet.
Neue Gelder in Rekordhöhe
Zudem seien die Nettomittelzuflüsse auf Kurs, 2021 einen Wert von mehr als vier Prozent und damit dem angepeilten mittelfristigen jährlichen Zuwachs zu erreichen, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit. Im zweiten Quartal konnte der Fondsverwalter knapp 20 Milliarden Euro an neuem Anlagegeld einsammeln. Das war deutlich mehr als die von Experten erwarteten 6,41 Milliarden Euro. Damit stieg das verwaltete Vermögen um 4,8 Prozent auf 859 Milliarden Euro und damit ebenfalls stärker als der vom Konsens prognostizierte Wert.
Kosten im Griff
Positiv wird auch die Kostenkontrolle des Konzerns aufgenommen: Die bereinigte Aufwands-Ertrags-Relation soll im laufenden Jahr in den niedrigen 60ern in Prozent liegen, unter der Voraussetzung „freundlicher Märkte“. Im abgeschlossenen Quartal wurden bereits 60,6 Prozent erreicht, Analysten rechneten im Schnitt nur mit 64,6 Prozent.
Die Aktie tritt trotz guter Zahlen auf der Stelle. Denn charttechnisch ist die Kurslücke bei 39,70/40,40 Euro zu schließen, bevor das Allzeithoch bei 41,48 Euro angesteuert werden kann. Zudem hatten die Märkte teilweise schon eine Anhebung der Prognose erwartet. An den mittelfristig positiven Aussichten ändert das aber nichts. Die Aktie ist gerade für konservativere Anleger ein Basisinvestment im Finanzsektor.
Mit Material von dpa-AFX