Die DWS steht wegen Greenwashing-Vorwürfen am Pranger. Vor wenigen Wochen musste der CEO gehen, Stefan Hoops von der Deutschen Bank übernahm. Bisher vertrauen die Kunden trotz der Anschuldigungen dem Konzern weiterhin ihr Geld an. Die heute veröffentlichten Zahlen könnten allerdings eine Trendwende einläuten, auch bei anderen Kennzahlen sieht es nicht gut aus.
Kunden der Deutsche-Bank-Tochter DWS haben im zweiten Quartal wegen der Turbulenzen an den Kapitalmärkten und anziehender Zinsen überraschend viel Geld abgezogen. Insgesamt belief sich der Nettomittelabfluss in den drei Monaten bis Ende Juni auf 25 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Experten hatten mit einem geringeren Abfluss gerechnet. Ohne die niedrigmargigen Geldmarktprodukte habe der Rückgang nur bei rund 300 Millionen Euro gelegen, hieß es.
Besser als erwartet schnitt der Fondsanbieter allerdings beim Ertrag und dem bereinigten Vorsteuergewinn ab. Zudem bestätigte das Management seine Prognose. Das Konzernergebnis sackte um ein Zehntel gegenüber dem Vorjahresquartal auf 155 Millionen Euro ab. Bereinigt ergab sich mit 273 Millionen Euro indes ein Zuwachs von elf Prozent beim Vorsteuergewinn.
Neben negativen Auswirkungen durch die Kapitalmarktentwicklung fordern nun auch die Greenwashing-Vorwürfe ihren Tribut. Die DWS kämpft mit deutlichen Abflüssen beim Kapital. Der neue CEO Stefan Hoops muss nun viel Überzeugungsarbeit leisten. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung.
Mit Material von dpa-AFX.