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DWS Group: CEO-Rücktritt schon länger geplant?

DWS Group: CEO-Rücktritt schon länger geplant?
Foto: IMAGO
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Fabian Strebin 03.06.2022 Fabian Strebin

Asoka Wöhrmann hat nach der Razzia am Dienstag seinen Rückzug als CEO bekannt gegeben. Nachfolgen soll ihm Stefan Hoops, bisher Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank. Scheinbar war das aber schon länger geplant. Denn Wöhrmann stand auch intern in der Kritik. Auf Hoops wartet eine Herkulesaufgabe.

Wöhrmann leitete die DWS Group seit 2018 und galt als langjähriger Vertrauter von Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing. Bei dem Vermögensverwalter schaffte Wöhrmann operativ den Turnaround, das verwaltete Vermögen wuchs mit über 900 Milliarden Euro auf einen Rekordwert. Das schaffte er auch durch die Vermarktung von ESG-Produkten, die als besonders nachhaltig gelten.

Doch nicht nur wegen des Verdachts auf Greenwashing steht er in der Kritik. Im Konzern – die Deutsche Bank hält rund 80 Prozent an der DWS – hatte er wohl seit geraumer Zeit keinen Rückhalt mehr. Er soll private Email-Accounts für geschäftliche Zwecke genutzt haben. Intern wurden die Vorgänge seit Monaten untersucht. Laut Berichten der Financial Times vom Jahresbeginn soll es auch dubiose Zahlungstransaktionen zwischen Wöhrmann und einem Geschäftsmann gegeben haben. Wöhrmann war also nicht mehr tragbar.

Dass mit Stefan Hoops innerhalb von Stunden nach der Razzia ein Nachfolger für Wöhrmann präsentiert werden konnte, deutet darauf hin, dass sein Abgang länger geplant war. Denn die Aufsicht überprüft die Eignung von Vorständen in der Finanzindustrie und gibt meist erst nach Wochen ihre Entscheidung bekannt. Offenbar hatte Hoops somit bereits schon grünes Licht bekommen.

Der 42-jährige steht vor einer Herkulesaufgabe: Die rechtliche Aufarbeitung – inklusive Auflagen und Strafzahlungen – könnte sich über Jahre hinziehen. Das würde das Geschäft belasten, die Reputation könnte leiden. Vielleicht ist die einzige Rettung ein Zusammenschluss mit einem Wettbewerber.

DWS Group (WKN: DWS100)

Der Kurs zeigte die letzten zwei Tage wenig Bewegung. Nach der Razzia und dem Vorstandswechsel gibt es keine News. Die Anleger warten weiter ab. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist aktuell negativ, daher sollten Anleger an der Seitenlinie bleiben.

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