Der Druck auf die Aktien von RWE hält weiter an. Trotz einer bestätigten Jahresprognose ging es für den Versorger am Donnerstag nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen abwärts. Die Analysten sind nach wie vor skeptisch für den angeschlagenen DAX-Konzern.
Das Analysehaus Independent Research hat die Einstufung für RWE nach Zahlen zum dritten Quartal auf "Verkaufen" mit einem Kursziel von 27 Euro belassen. Die zentralen Ergebnissteuerungsgrößen des Versorgers hätten seine Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Sven Diermeier in einer Studie vom Donnerstag. Negativ wertet Diermeier aber, dass das Unternehmen gegenwärtig noch nicht einschätzen könne, ob der Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea noch in diesem Jahr vollzogen werde. Der Analyst hielt an seinen Prognosen fest.
Analyst Heino Hammann von der NordLB hat das Kursziel für RWE nach Zahlen von 31 auf 28 Euro gesenkt, die Einstugung aber auf „Halten“ belassen. Der Versorger habe für die ersten neun Monate 2014 - ähnlich wie der Branchenkollege E.on - schwächere Ergebnisse präsentiert, die aber weitgehend im Rahmen der Markterwartungen gelegen hätten, so Hammann in seiner jüngsten Studie. Die konventionelle Stromerzeugung und der niedrige Strompreis verhinderten nach wie vor eine schnelle Trendwende bei RWE. Hinzu kämen noch Verzögerungen bei dem Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea.
Kein Kauf
Trotz der bestätigten Jahresprognose haben die Zahlen gezeigt, dass der angeschlagene Energiekonzern noch nicht die Trendwende geschafft hat. Auch aus charttechnischer Sicht bleibt die Aktie von RWE kein Kauf. Mit dem Unterschreiten der 27-Euro-Marke ist eine wichtige Unterstützung gerissen. Ein weiterer Abverkauf bis in den Bereich von 25 Euro droht nun. Anleger lassen daher die Finger von dem Wert.
(Mit Material von dpa-AFX)