Die Investmentbank Close Brothers Seydler hat die Einstufung für Dürr nach der angekündigten Akquisition von Homag auf "Buy" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Der Zukauf des Herstellers von Holzbearbeitungsmaschinen dürfte sich bereits im Jahr 2015 gewinnsteigernd auswirken, so Analyst Carsten Kunold. Die Transaktion passe zur Strategie des Lackieranlagenherstellers, die Aktivitäten außerhalb der Auto-Industrie auszubauen.
Interessanter Deal
Erst wenige Tage zuvor hat Dürr den Zukauf von Homag bekannt gegeben. Homag ist Anlagenbauer für die holzbearbeitende Industrie. Umsatz im Jahr 2013: knapp 800 Millionen Euro.Für 26,35 Euro je Aktie übernimmt Dürr rund 54 Prozent der Aktien an der Homag. Auf den ersten Blick sind die Synergien nicht unbedingt ersichtlich. Jedoch: In erster Linie wird es auf einen gemeinsamen Materialeinkauf abzielen. In der zweiten Stufe wird es zu einer gemeinsamen Entwicklung von Produkten kommen, die für Dürr eine Erweiterung des Portfolios darstellt. Hier könnten Lackieranlagen für die Möbelindustrie entstehen.
Kaufen
Viele Analysten hat zu Beginn des Zukaufs die schwache Margenentwicklung von Homag gestört. 2013: EBIT-Marge von 4,9 Prozent. Zum Vergleich: Dürr verdiente 2013 knapp 8,4 Prozent. Ohne Berücksichtigung potenzieller Synergien dürften Dürrs Umsätze bis 2016 durch den Zukauf auf rund 3,6 Milliarden Euro klettern.
Portfolio erweitert
Der Homag-Deal macht Sinn. Ohnehin wollte Dürr die Abhängigkeit von der Automobilindustrie verringern. 80 Prozent der Erlöse macht Dürr mit VW, BMW und Co. Sofern sich der Gesamtmarkt stabilisiert, ist die Dürr-Aktie wieder ein Kauf!