„Es sind zurzeit gute globale Rahmenbedingungen für das gegeben, was oft so schön als ‚Währungskrieg‘ oder Währungsrennen ‚bis zum Tiefpunkt‘ beschrieben wird”, wurde Alan Ruskin, Global Head of G10 FX Strategy der Deutschen Bank, von Reuters zitiert.
“Global conditions are nicely set for what has colorfully been described as a ‘currency war’ or a currency race to ‘the bottom’" - Deutsche Bank
Ruskin spielt dabei auf diejenigen Faktoren an, die den Aktienkursen in der vergangenen Woche noch neuen Schwung verliehen. Eine weiterhin lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und die Hoffnung der US-Amerikaner, dass die Fed vielleicht die Zügel etwas weniger fest anziehen könnte.
Nicht unbeteiligt ist ebenfalls der US-Präsident, der über Twitter regelmäßig die Politik der Fed kritisiert. Vor wenigen Tagen polterte er noch über Twitter, dass der Euro und andere Währungen gegenüber dem Dollar abgewertet haben und die USA deswegen einen „großen Nachteil“ habe.
Die Anzeichen deuten für Ruskin darauf hin, dass es zu einem Wettbewerb der Abwertung kommt. Die verschiedenen Währungsregionen werten ihre Währung immer weiter ab. Dies geschieht indem die Zentralbanken, den Wirtschaftsraum mit Geld fluten (wie die EZB mit ihrem monatlichen Anleihekauf).
This is because the Euro and other currencies are devalued against the dollar, putting the U.S. at a big disadvantage. The Fed Interest rate way too high, added to ridiculous quantitative tightening! They don’t have a clue! https://t.co/0CpnUzJqB9
Durch die Abwertung der eigenen Währung können heimische Waren besser im Ausland verkauft werten, da sie relativ zur ausländischen Währung günstiger sind. Im Gegenzug wird das Ausland die eigene Währung abwerten, um diesen Nachteil auszugleichen. Es kommt zur Abwärtsspirale und damit zum Währungskrieg.
Bei einem kontinuierlichen Wertverlust der eigenen Währung würde die Bevölkerung in wertbeständige Vermögensgegenstände fliehen. Dabei wäre wahrscheinlich Gold die erste Anlaufstelle, aber auch Bitcoin wäre davon ein großer Profiteur. Der Preis würde sich vervielfachen.
Aber zurück zur Realität. Es gibt aktuell lediglich Anzeichen einer solchen Entwicklung. Eine Eskalation der Lage erscheint noch sehr unwahrscheinlich. Jedoch könnte alleine die Angst vor einem Währungskrieg die Kurse von Bitcoin schon antreiben.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Der Autor Marco Bernegg hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.